NEW YORK (awp international) - Der Euro hat am Donnerstag seinen jüngsten Höhenflug fortgesetzt. Der Kurs stieg in der Spitze bis auf 1,2175 US-Dollar und schraubte damit sein höchstes Niveau seit April 2018 weiter nach oben. Zuletzt wurden im New Yorker Handel noch 1,2141 Dollar für die Gemeinschaftswährung gezahlt.

Auch zum Franken hat der Dollar weiter nachgegeben und sank im Tief bis auf 0,8891 unter die Marke von 0,89 Franken. Das ist der tiefte Stand seit Januar 2015. Damals hatte die SNB den Mindestkurs des Franken zum Euro aufgehoben. Aktuell kostet er 0,8915 Franken. Ein Euro kostet derweil 1,0823 Franken und damit nur geringfügig weniger als am Vortag.

"Der Euro profitiert von der Schwäche des Dollars und den Aussichten auf Impfungen gegen COVID-19", kommentierte Devisenexperte Patrick Boldt von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone konnten die Gemeinschaftswährung vor diesem Hintergrund nicht bremsen. Die Dollar-Schwäche zeigte sich auch gegenüber anderen Währungen wie etwa dem britischen Pfund.

Üblicherweise geht eine steigende Risikobereitschaft der Anleger zu Lasten des Dollars. Börsianern zufolge wurde die Risikofreude am Donnerstag auch von Hoffnungen genährt, dass es in den USA zur Eindämmung der Pandemie doch noch ein neues Konjunkturpaket geben könnte. Laut Neil Wilson von Markets.com dürfte der Euro seine Rally mit Blick auf den Chart fortsetzen. "Durch den Bruch der Marke von 1,20 Dollar gibt es keinen grossen Widerstand, der eine Rückkehr bis auf 1,25 Dollar blockieren könnte", so der Experte./tih/he/kw