FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Montag leicht nachgegeben. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung rund 1,18 US-Dollar und damit etwas weniger als am Freitagabend. Derweil hat der Euro zum Franken leicht nachgegeben und steht derzeit bei 1,0753 Franken, während der Dollar mit 0,9109 Franken die Schwelle von 0,91 Franken verteidigen kann.

Zu Wochenbeginn stehen in Europa keine nennenswerten Konjunkturdaten auf dem Programm. Allerdings äussern sich in der Eurozone zahlreiche ranghohe Notenbanker, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde und ihr Stellvertreter Luis de Guindos.

In der Schweiz erwarten derweil die Ökonomen des Bundes im laufenden Jahr neu einen deutlichen geringeren Wirtschaftseinbruch als noch vor einigen Monaten. Beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) geht man für 2020 noch von einem Einbruch des realen Bruttoinlandproduktes (BIP) um 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Bei der letzten offiziellen Prognose im Juni hatten die Bundesökonomen noch ein Minus von 6,2 Prozent erwartet.

Für grössere Aufmerksamkeit sorgte am Devisenmarkt eine Aktion der chinesischen Zentralbank. Sie strich am Wochenende eine Vorschrift, wonach Banken für bestimmte Geschäfte eine Sicherungseinlage hinterlegen müssen, wenn sie für ihre Kunden Fremdwährungen kaufen. Experten deuteten dies als Schritt gegen die Aufwertung der chinesischen Währung Yuan in den vergangenen Monate. Der Yuan reagierte am Montag mit Kursverlusten.

Für China ist der Yuan-Kurs eine zweischneidige Angelegenheit. Ein zu starker Yuan verteuert die Waren Chinas aus Sicht anderer Länder und kratzt damit an der Exportstärke des Landes. Wertet der Yuan hingegen zu deutlich ab, droht neuer Ärger mit den USA. Die US-Regierung wirft der Volksrepublik seit längerem vor, den Yuan seinen Marktkräften zu entziehen und künstlich zu schwächen, um die eigenen Exportchancen zu erhöhen.

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