FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat sich am Mittwoch gegenüber dem US-Dollar ein wenig von seinen Vortagesverlusten erholt. Die Gemeinschaftswährung kostete am Mittag 1,1760 US-Dollar. Am Morgen hatte sie noch bei 1,1725 Dollar notiert. Der Euro machte so einen Teil seiner Verluste vom Vortag wieder wett.

Zum Franken bewegt sich der Euro dagegen bei einem Stand von 1,0786 weiter in seiner Spanne der letzten Wochen. Wie es in einem aktuellen Devisen-Kommentar von Raiffeisen heisst, ist die psychologisch wichtige Marke von 1,05 Franken derzeit etwas in die Ferne gerückt ist, allerdings dürfte der Aufwertungsdruck auf den Franken noch lange nicht vom Tisch sein.

Der US-Dollar tritt dagegen am Mittwochmittag mit 0,9172 Franken etwas auf der Stelle. Hierzu heisst es bei Raiffeisen, der Abwertungsdruck auf den Greenback habe zuletzt etwas nachgelassen. Charttechnisch sei es dem Dollar sogar gelungen, die obere Grenze seines seit Frühsommer gültigen Abwärtstrendkanals zu durchbrechen. "Eine mittelfristige Trendumkehr dürfte derzeit trotzdem eher unwahrscheinlich sein."

Für Gesprächsstoff sorgt auch am Devisenmarkt die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, bis nach der Wahl nicht mehr mit den Demokraten über ein weiteres Corona-Konjunkturpaket zu verhandeln. "Wie so oft, scheint auch dieses Mal der US-Präsident einer parteiübergreifenden Lösung nicht nachkommen zu wollen", kommentiert Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank.

Unerwartet schwache Produktionszahlen der deutschen Industrie im August haben dagegen kaum Spuren hinterlassen. Hier ist es zu einem leichten Rückgang gekommen. Volkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg gerechnet. Commerzbank-Analyst Ralph Solveen zufolge dürfte die Erholung jedoch bereits im September wieder angelaufen sein. Die Abkühlung im August sei nicht überraschend, da andere Indikatoren auf einen Durchhänger im August hingedeutet hätten. Grund dafür sei die recht späte Lage der Werksferien gewesen, die die Produktion belastet habe.

Die US-Notenbank Fed wird am Abend ihr Protokoll zur jüngsten Sitzung veröffentlichen. Beobachter erwarten keine grossen Überraschungen. Vertreter der US-Notenbank haben zuletzt klar gemacht, dass sie vor allem die Politik am Zug sehen. Zuletzt gab es keine Hinweise auf weitere Schritte der Notenbank.

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