FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Dienstag weiter an Wert verloren. Am Nachmittag fiel der Kurs bis auf 1,0669 US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit vier Wochen. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung noch bei 1,0740 Dollar gehandelt.

Auch zum Schweizer Franken hat der Euro deutlich an Wert eingebüsst und ist gar unter die Schwelle von 0,99 Franken gefallen. Das EUR/CHF-Paar kostet aktuell noch 0,9879 nach 0,9949 am Morgen. Dagegen hat sich USD/CHF kaum bewegt und wird derzeit 0,9253 nach 0,9258 im Frühgeschäft gehandelt.

Der Franken erhält derzeit von der konjunkturellen Entwicklung Unterstützung. Die Wirtschaftsabkühlung mache den Franken in diesem Jahr attraktiv, schreiben die UBS-Ökonomen in einer am Dienstag veröffentlichten Studie. Die Grossbank prognostiziert bis Ende Jahr eine Abschwächung des Euro auf noch 0,95 Franken. Zudem dürfte der Franken mit dem Ende des globalen Zinserhöhungszyklus gleichzeitig auch gegenüber dem US-Dollar aufwerten. Entsprechend erwartet die UBS einen deutlich tieferen Dollar von noch 0,86 Franken.

Unterstützt wird der Frnaken zudem von dne Zinserhöhungserwartungen. Dabei geht die UBS davon aus, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Leitzins im März auf 1,5 Prozent erhöhen wird. Auch die Valiant Bank erwartet eine Zinserhöhung. Doch könnte die SNB im Kapmpf um das Inflationsziel von 2 Prozent auch auf Devisenverkäufe zurückgreifen, um den Franken zu stärken, heisst es weiter.

Zinspekulaitonen drücken EUR/USD

Am Devisenmarkt wird bereits seit einigen Handelstagen auf stärkere Zinserhöhungen in den USA spekuliert. Ein unerwartet starker US-Arbeitsmarktbericht hatte die Erwartungen der Anleger an künftige Zinserhöhungen angehoben, was dem Dollar Auftrieb verlieh und den Euro im Gegenzug belastete. Seit Freitag ist der Eurokurs mittlerweile um mehr als zwei Cent gefallen.

Hinzu kamen am Morgen enttäuschende Konjunkturdaten aus Deutschland. Im Dezember war die Industrieproduktion deutlich stärker als erwartet gesunken. Dagegen konnte ein klares Bekenntnis des Bundesbank-Präsidenten Joachim Nagel zur Notwendigkeit von weiteren Zinserhöhungen in der Eurozone die Gemeinschaftswährung nicht stützen. "Aus meiner heutigen Sicht braucht es weitere signifikante Zinserhöhungen", sagte Nagel in einem Interview mit der "Börsen-Zeitung". Wenn die EZB mit den Zinserhöhungen zu früh nachlasse, "besteht die grosse Gefahr, dass sich die Inflation verfestigt."

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89338 (0,89278) britische Pfund und 141,30 (142,41) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1870 Dollar gehandelt und damit etwa 2 Dollar höher als am Vortag./jkr/he/pre