FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Freitag vor allem gegenüber dem US-Dollar unter hohem Druck gestanden. Nachdem er bereits am Donnerstagabend unter die Marke von 1,20 US-Dollar gesackt war, fiel der Kurs bis Freitagmittag in Richtung 1,19 Dollar. Zeitweise fiel die Gemeinschaftswährung auf ein Dreimonatstief von 1,1915 Dollar. Aktuell kostet sie mit 1,1933 Dollar etwas mehr.

Auch zum Franken neigt der Euro zum Wochenschluss zur Schwäche. Nachdem er am Morgen noch jenseits der 1,11er Marke notiert hatte, kostet er mittlerweile 1,1076 Franken. Bei der Valiant Bank zeigen sich die Devisenexperten denn auch überzeugt, dass der Franken einen Teil seiner jüngsten Verluste, speziell gegenüber dem Euro, wettmachen dürfte. Laut Valiant-Experten dürften vor allem spekulative Kräfte hinter dem Sprung über de 1,11er Marke gesteckt haben. Der US-Dollar notiert zeitgleich bei 0,9280 Franken etwas tiefer. Im frühen Handel war der Greenback kurzzeitig über 0,93 Franken gestiegen.

Generell befindet sich der Dollar im Aufwind. Die amerikanische Währung erhält seit Donnerstagabend starken Rückenwind, da sich US-Notenbankchef Jerome Powell sehr zurückhaltend zu dem jüngsten Anstieg der Kapitalmarktzinsen geäussert hat. Der Anstieg der Renditen ist Folge der sehr lockeren Finanzpolitik der neuen US-Regierung, die billionenschwere Konjunkturhilfen anstrebt. Der Dollar profitiert, weil höhere Zinsen Geld in die USA lockt.

Powell habe sich zwar zu dem Zinsanstieg am US-Markt geäussert, kommentierten die Analysten der BayernLB. Allerdings habe er keine konkreten Gegenmassnahmen angekündigt. Der Auftritt Powells wurde an den Märkten fieberhaft erwartet, da der Zinsanstieg für erhebliche Verunsicherung unter Anlegern sorgt. Einige Marktteilnehmer hatten sich wohl deutlichere Worte vom Fed-Chef gewünscht.

Am Nachmittag stehen neue Daten vom US-Arbeitsmarkt im Mittelpunkt. Die Regierung veröffentlicht ihren monatlichen Jobbericht. Es wird mit einem anhaltenden Stellenaufbau bei stabiler Arbeitslosenquote gerechnet. Der Arbeitsmarkt wurde durch die Corona-Krise hart getroffen. Noch immer sind Millionen Menschen mehr arbeitslos als vor der Pandemie.

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