FRANKFURT (awp international) - Nach zum Teil kräftigen Kursverlusten an den beiden Vortagen hat der Euro am Freitag erneut etwas nachgegeben. Die Gemeinschaftswährung wurde am Nachmittag bei 1,1863 US-Dollar gehandelt. Am Mittag hatte sie noch über 1,19 Dollar notiert.

Auch der Franken gab zum US-Dollar weiter nach. Das USD/CHF-Währungspaar überschritt am Nachmittag die 0,92er-Grenze und notierte zuletzt bei 0,9219. Am Vorabend wurde das Paar noch klar darunter gehandelt, am Mittwoch gar unter 0,90. Zum Euro bewegte sich der Franken derweil nicht gross. Das EUR/CHF-Paar ging am frühen Abend bei 1,0937 um nach 1,0933 am Morgen bzw. 1,0928 am Vorabend.

In den vergangenen Tagen waren Euro und Franken durch eine Dollar-Stärke belastet worden, nachdem die US-Notenbank am Mittwochabend zu erkennen gegeben hatte, dass im geldpolitischen Rat eine Debatte über eine Rückführung der milliardenschweren Anleihekäufe begonnen hat. Seitdem hat der Euro fast drei Cent verloren.

Der Kursanstieg beim Dollar war laut Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank, gerechtfertigt. "Es hat sich gezeigt, dass der Markt die Intentionen der Fed richtig einschätzt." So erwarte dieser wie auch die Fed-Mitglieder im Jahr 2023 Leitzinserhöhungen. Laut Leuchtmann ist ein Eurokurs von unter 1,20 Dollar gerechtfertigt. "Würde der Euro noch tiefer fallen, würde ich das als Überschiessen klassifizieren und auf Korrektur setzen." Marktbewegende Konjunkturdaten wurden am Freitag nicht veröffentlicht.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85785 (0,85535) britische Pfund und 131,12 (132,09) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1772 Dollar gehandelt. Das waren rund ein Dollar weniger als am Vortag./jsl/he/jg