FRANKFURT (awp international) - Der Euro ist am Freitag nach anfänglichen Kursgewinnen zwischenzeitlich unter 1,07 US-Dollar gefallen. Im Tief sank der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung auf 1,0697 Dollar. Derweil notiert sie wieder leicht über der 1,07-Marke bei 1,0709 Dollar. In der Nacht hatte der Euro noch mit 1,0765 US-Dollar den höchsten Stand seit Ende April erreicht.

Zum Franken notiert der Euro zur Mittagszeit bei 1,0268 Franken, nachdem das Währungspaar am Morgen zwischenzeitlich für über 1,03 Franken gehandelt wurde. Der Dollar kostet mit 0,9589 Franken derweil leicht mehr. Am Morgen kostete der Greenback 0,9579 Franken.

Bei den Kursrückgängen des Euros sprachen Händler von Gewinnmitnahmen, nachdem der Euro im Wochenverlauf merklich zugelegt hat. Am Vormittag wurden nur wenige Konjunkturdaten veröffentlicht. In der Eurozone schwächte sich das Wachstum der Geldmenge M3 im April überraschend erneut ab. Die Daten wurden aber am Markt kaum beachtet.

Zuletzt hatte die Gemeinschaftswährung von einer allgemeinen Dollar-Schwäche nach enttäuschenden Konjunkturdaten aus den USA profitiert. Zudem wurde der Euro im Verlauf der Woche durch die Aussicht auf eine Zinserhöhung durch die EZB gestützt.

Angesichts der hohen Inflation stellte Bundesbankpräsident Joachim Nagel gleich mehrere Leitzinserhöhungen durch die EZB in diesem Jahr in Aussicht. "In unserer Juni-Sitzung müssen wir ein deutliches Signal geben, wohin die Reise geht", sagte Nagel im Gespräch mit dem "Spiegel", das am Freitag veröffentlicht wurde.

"Aus meiner heutigen Sicht müssen wir dann im Juli einen ersten Zinsschritt machen und weitere in der zweiten Jahreshälfte folgen lassen." Für die deutsche Wirtschaft ist Nagel trotz der zahlreichen Krisenherde verhalten optimistisch.

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