FRANKFURT (awp international) - Der Euro ist am Mittwoch etwas gesunken. Im Laufe des Vormittagshandels setzte eine Gegenbewegung ein, nachdem die Gemeinschaftswährung am Morgen noch bis in die Nähe der Marke von 1,21 US-Dollar gestiegen war und damit auf den höchsten Stand seit Frühjahr 2018. Aktuell kostet ein Euro 1,2044 Dollar.

Zum Franken ist der Euro ebenfalls zurückgekommen. Aktuell kostet er 1,0828 Franken und bewegt sich damit knapp oberhalb seines bisherigen Tagestiefs. Der US-Dollar ist unterdessen wieder unter die 0,90-Franken-Marke gerutscht, wo er zuletzt Anfang November schon war. Das heute erreichte Niveau von 0,8969 ist aber das tiefste im laufenden Jahr und damit auch der tiefste Kurs seit Januar 2015, als die SNB den Mindestkurs aufgehoben hatte.

Am Morgen noch hatte die Aussicht auf wirksame Impfstoffe gegen das Coronavirus viele Anleger aus der globalen Reservewährung Dollar getrieben und dem Euro im Gegenzug starken Auftrieb verliehen.

Seit dem frühen Vormittag belasten nun Berichte über den Verlauf der Brexit-Verhandlungen. Demnach ist EU-Verhandlungsführer Michael Barnier skeptisch, ob Grossbritannien und die Europäische Union einen Handelsvertrag schliessen können. Das Thema bewegt die Finanzmärkte seit Monaten, da die Verhandlungen nur zäh vorankommen.

Vor allem das britische Pfund gerät deswegen deutlich stärker unter Druck. Im Mittagshandel wird das Pfund zu Kursen um 1,3317 Dollar gehandelt, nachdem die britische Währung am Morgen noch bei 1,3441 Dollar gestanden hat. Zum Franken ist das Pfund seit dem frühen Morgen um gut einen Rappen auf aktuell 1,1965 Franken gefallen. Zuletzt hat die Zeitung "The Times" unter Berufung auf Kreise berichtet, dass Frankreich und andere EU-Länder wohl zunächst auf einen harten Brexit drängen, ohne ein Handelsabkommen. Erst im kommenden Jahr sollen dann neue Gespräche zu einem Handelsabkommen aufgenommen werden.

Im weiteren Handelsverlauf dürften auch Konjunkturdaten wieder stärker in den Fokus rücken. Am Nachmittag stehen Kennzahlen vom US-Arbeitsmarkt auf dem Programm. Die monatlichen Arbeitslosenzahlen des US-Dienstleisters ADP, die als Richtschnur für den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht der Regierung gelten, könnten für neue Impulse beim Handel mit dem Euro sorgen. Am Abend steht dann noch der Konjunkturbericht der US-Notenbank Fed an.

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