FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Freitag von soliden Konjunkturdaten profitiert. Am Mittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,2059 US-Dollar und damit einen halben Cent mehr als im asiatischen Handel.

Zum Franken bewegt sich der Euro dagegen kaum, wie der aktuelle Stand von 1,1035 zeigt. Der US-Dollar präsentiert sich unterdessen auch gegenüber dem Franken etwas schwächer und notiert bei 0,9153 Franken etwas tiefer als noch am Morgen.

Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hat sich im April aufgehellt. Der Markit-Einkaufsmanager stieg von März auf April um 0,5 Punkte auf 53,7 Zähler. Der Indikator signalisiert damit Wirtschaftswachstum. Dies gilt auch wieder für den durch die Corona-Pandemie stark getroffenen Dienstleistungssektor. Der Euro legte nach Bekanntwerden der Daten zu.

Der russische Rubel steigt gegenüber Dollar und Euro spürbar an. Händler erklären dies zum einen mit einer tendenziellen Entspannung im Konflikt Russlands mit der Ukraine. Zum anderen hat die russische Zentralbank ihren Leitzins in einem grossen Schritt um 0,5 Punkte angehoben. Dies übertrifft die Erwartungen von Analysten. Der Rubel profitiert hiervon.

Die türkische Lira steht dagegen weiter unter Druck. Für einen Euro mussten am Freitag erstmals seit Herbst 2020 wieder mehr als 10 Lira gezahlt werden. Hintergrund der Lira-Schwäche sind neben der angespannten Corona-Lage im Land vor allem politische Faktoren. Aussenpolitisch bestehen seit längerem Konflikte mit dem Verbündeten USA, insbesondere wegen eines Raketenabwehrsystems, das die Türkei von Russland erworben hat. Hinzu kommen mehrere Wechsel an der Spitze der Notenbank.

In den USA stehen am Nachmittag die Markit-Einkaufsmanagerindizes auf dem Programm. An den Finanzmärkten wird ihnen jedoch weniger Beachtung geschenkt als dem alteingesessenen Indikator des Instituts ISM. Dieser wird etwas später im Monat veröffentlicht.

Im Verlauf des Nachmittags wollen sich ausserdem EZB-Präsidentin Christine Lagarde und US-Finanzministerin Janet Yellen zu Wort melden.

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