FRANKFURT (awp international) - Der Kurs des Euro ist am Donnerstagmittag nach zwischenzeitlichen Kursgewinnen zum Dollar wie zum Franken wieder abgebröckelt. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am Mittag mit 1,1871 US-Dollar gehandelt.

Zum Franken notierte der Euro am Mittag bei 1,1015, nachdem er am Morgen noch bis auf ein Tageshoch von 1,1043 geklettert war. Der US-Dollar zeigt sich zur Schweizer Währung mit 0,9281 Franken wenig bewegt.

Die Schweizerischen Nationalbank (SNB) hat am Morgen mitgeteilt, dass die Devisenreserven im März um 16,28 Milliarden Franken auf 930,49 Milliarden Franken gestiegen sind.

Nur kurz wurde der Euro durch starke Konjunkturdaten aus Deutschland gestützt. In der grössten Volkswirtschaft der Eurozone sind die Auftragseingänge in der Industrie im Februar weiter gestiegen. Die Industrie bleibt damit auch in den kommenden Monaten eine wichtige Stütze der deutschen Wirtschaft.

Die Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten Sitzung der US-Notenbank Fed hat den Kursen am Devisenmarkt keine neue Richtung gegeben. Am Vorabend war klar geworden, dass die Fed-Mitglieder nach wie vor keine Änderung der Geldpolitik in Aussicht stellen. Die wirtschaftliche Entwicklung der grössten Volkswirtschaft der Welt bleibe noch weit von den langfristigen Zielen der Notenbank entfernt, hiess es im Protokoll.

Der Chefvolkswirt der EZB, Philip Lane, sieht unterdessen in grösseren Ausschlägen bei der Inflationsentwicklung keine Gefahr. Vorübergehende Preisanstiege liessen sich "auf eine Vielzahl temporärer Faktoren zurückführen, die allesamt keinen Einfluss auf die mittelfristige Inflationsdynamik haben dürften", schreibt er in einem Gastbeitrag des "Handelsblatts". Lane geht weiter davon aus, dass die Inflation in den kommenden Jahren in der Eurozone deutlich unter dem von der Notenbank mittelfristig angestrebten Ziel von knapp zwei Prozent liegt.

Am Nachmittag könnte die Veröffentlichung der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA für neue Impulse sorgen.

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