FRANKFURT (awp international) - Der Euro ist im Handelsverlauf am Freitag unter Druck geraten. Die Gemeinschaftswährung fiel zwischenzeitlich auf das tiefste Niveau seit Mitte Mai dieses Jahres zurück. Aktuell notiert der Euro bei 1,2111 US-Dollar. Börsianer begründeten dies mit einer allgemeinen Stärke des Dollar gegenüber anderen wichtigen Währungen.

Auch zum Franken legte die US-Währung deutlich zu. Das USD/CHF-Währungspaar notierte am frühen Abend bei 0,8986 nach 0,8947 am Morgen. Der Franken verlor allerdings marginal weniger als der Euro, entsprechend legte EUR/CHF auf 1,0884 von 1,0895 am Morgen zu. In der letzten Zeit habe der Franken nach einer längeren Schwächephase zum Euro wieder moderat zugelegt, kommentierte die Commerzbank. Die Erholung dürfte aber nur vorübergehend sein, denn mit der wirtschaftlichen Erholung sinke die Nachfrage nach sicheren Häfen, glauben die Analysten aus Deutschland.

Mit dem Kursrutsch an diesem Freitag durchbrach der Euro die enge Handelsspanne zwischen 1,2150 und gut 1,22 Dollar, in der es sich in den vergangen Tagen bewegt hatte. Börsianern zufolge wird derzeit verstärkt spekuliert, dass die Geldpolitik in den USA angesichts der zuletzt deutlich gestiegenen Inflation eher früher als später wieder verschärft werden könnte - obwohl die US-Notenbank Fed die Entwicklung angesichts von Sondereffekten der Corona-Pandemie als übergangsweises Phänomen ansieht.

Die Fed berät zur Wochenmitte über ihren geldpolitischen Kurs. Trotz konjunktureller Erholung und steigender Inflation dürfte die Notenbank zwar ihre extrem lockere Haltung erst einmal beibehalten. Allerdings könnte eine Debatte über die perspektivische Rückführung der milliardenschweren Wertpapierkäufe beginnen. Äusserungen ranghoher Notenbanker legen dies nahe.

Von der aktuellen wirtschaftlichen Erholung zeugten auch US-Konjunkturdaten, die im Handelsverlauf veröffentlicht wurden: Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima hat sich im Juni unerwartet stark aufgehellt. Besonders deutlich und überraschend verbesserten sich die Erwartungen der Verbraucher. Die erhebliche fiskalische Unterstützung der Regierung und die Lockerungen der Corona-Beschränkungen stützten den Konsum zuletzt.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85710 (0,86293) britische Pfund und 132,88 (133,35) japanische Yen Schweizer Franken fest.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1881 Dollar gehandelt. Das waren 18 Dollar weniger als am Vortag./la/jsl/he