Bern (awp/sda) - Ueli Maurer hat noch nicht genug, weniger Zucker - und vielleicht bald auch weniger Salz - in Lebensmitteln und eine Warnung an die Schweiz : Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen. Die Schlagzeilen in nicht verifizierten Meldungen:

"NZZ am Sonntag":

Der abtretende SVP-Bundesrat Ueli Maurer wird auch künftig eine Rolle in der Parteipolitik spielen. "Ich kann mir ein paar Auftritte im Rahmen der Partei durchaus vorstellen", wird Maurer in der "NZZ am Sonntag" zitiert. Parteichef Marco Chiesa bestätigt, dass Ueli Maurer nach einer längeren Auszeit 2023 für die SVP in den Ring steigt: "Dass er sich künftig regelmässig auf unseren Kanälen äussert, ist zurzeit Gegenstand von Gesprächen." Auch Domenik Ledergerber bestätigt: "Ueli Maurer wird weiter für die SVP kämpfen." Der Präsident der Zürcher Sektion lobt den abtretenden Bundesrat: "Ueli Maurer ist ein Sympathieträger für die Partei. Er kann mobilisieren und kommt bei der Bevölkerung gut an." Steigt das SVP-Urgestein Maurer tatsächlich in den Wahlkampf ein, wäre das für ein ehemaliges Mitglied der Landesregierung ein höchst aussergewöhnliches Verhalten.

"NZZ am Sonntag":

Die Hersteller von Erfrischungsgetränken, Milchmischgetränken und Quarks verpflichten sich, ihren Produkten weniger Zucker beizumischen. "Alle relevanten Unternehmen sind bereit, eine 10-prozentige Zuckerreduktion bis Ende 2024 zu erreichen", wird eine Sprecherin des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) von der "NZZ am Sonntag" zitiert. Die sogenannte "Erklärung von Mailand" ist eine Initiative des Bundes. Während andere Länder Zuckersteuern eingeführt haben, setzt die Schweiz auf Verhandlungen mit der Industrie. Anfangs ging es nur um Müesli und Jogurts. Nun kommen, insbesondere mit Limonaden, weitere wichtige Zuckerlieferanten hinzu. Es wird jetzt aber nicht durchs Band in allen Süssgetränken der Zuckeranteil sinken. Relevant ist das Portfolio eines Unternehmens. Als Referenzjahr gilt 2019.

"SonntagsBlick":

Der Wüstenstaat Katar entwickelte Pläne, um den russischen Machthaber Wladimir Putin auszuspionieren, als dieser 2010 wegen der Vergabe der Fussball-Weltmeisterschaft nach Zürich reiste. Das berichtet der "SonntagsBlick" unter Berufung auf eigene Recherchen und Dokumente. Der Hintergrund der geplanten Bespitzelung: Die WM-Bewerbungen von Russland und Katar arbeiteten verdeckt zusammen, um sich gegenseitig die Austragungen 2018 und 2022 zu sichern. Katar wollte sicherstellen, dass die russischen Partner auch tatsächlich Wort halten.

"NZZ am Sonntag":

Kurz nach Kriegsausbruch mussten zahlreiche russische Botschaftsangehörige die europäischen Hauptstädte verlassen. Sie verloren ihre Akkreditierung und wurden des Landes verwiesen. Das ist mehr als blosse Symbolpolitik: Etliche Agenten nutzen den Deckmantel diplomatischer Immunität, um für Moskau zu spionieren. Auch in der Schweiz. Der Nachrichtendienst (NDB) schätzte im Frühling, dass rund ein Drittel des in Bern und Genf tätigen diplomatischen Personals aus Russland in Tat und Wahrheit Geheimdiensten zuarbeite. Bald warnte der NDB, das Land könnte zum Einfallstor werden für Moskaus Nachrichtendienste. Die Warnungen liefen ins Leere - genauso wie die Empfehlungen, entschlossener gegen spionierende Diplomaten vorzugehen. Das zeigt erstmals ein Sitzungsprotokoll, das die "NZZ am Sonntag" gestützt auf das Bundesgesetz über das Öffentlichkeitsprinzip der Verwaltung (BGÖ) einsehen konnte.

"SonntagsBlick":

In WM-Jahren profitiert die Fifa davon, dass in der Schweiz geschäftsmässig begründete Verluste aus vorangegangenen Bemessungsperioden abgezogen werden können. Doch nun gerät diese Praxis wegen der globalen Mindeststeuer in Gefahr. Beim Weltfussballverband sorgen die Reformpläne deshalb für Sorgenfalten. "Wir klären derzeit ab, was die Einführung der globalen Mindeststeuer für uns bedeuten wird", sagte Finanzchef Thomas Peyer. Knackpunkt sei die Tatsache, dass die OECD-Mindeststeuer keine mehrjährige Betrachtungsweise vorsehe. "Eine Option ist deshalb, dass wir in Zukunft versuchen werden, unsere Einnahmen besser auf vier Jahre zu verteilen." Sollte das nicht gelingen, könnte es teuer werden für die Fifa.

"SonntagsZeitung":

Für manche junge Frauen geht ein positiver Schwangerschaftstest mit Lebensgefahr einher. Sie sind darauf angewiesen, heimlich die Schwangerschaft beenden zu können. Claudia Maurer ist Teamleiterin beim Zentrum Sexuelle Gesundheit Biel. Sie sagte gegenüber der "SonntagsZeitung": Die meisten Frauen, die ungewollt schwanger zu ihr in die Beratung kämen, eine die Angst vor Stigmatisierung. 2021 gab es in der Schweiz etwa 11'000 Schwangerschaftsabbrüche. Rund 200 davon fanden vertraulich statt. Während es in Spitälern möglich ist, Frauen auch mit Pseudonymen oder Nummern zu erfassen, konnten die Krankenkassen die Geheimhaltung bis vor kurzem nicht in jedem Fall garantieren oder technisch umsetzen.

"NZZ am Sonntag":

Elisabeth Baume-Schneiders Wahl zur Bundesrätin führt dazu, dass der jurassische Regierungsratspräsident die Rückgabe des Unspunnensteins fordert: "Es wäre eine schöne Geste, den Bernern nun endlich den Unspunnenstein zurückzugeben", sagte David Eray, der Präsident der jurassischen Regierung gegenüber der "NZZ am Sonntag". Schliesslich sei am Mittwoch die erste Jurassierin in den Bundesrat gewählt worden - und das auch noch gleichzeitig mit dem Berner Albert Rösti. "Diese Doppelwahl steht für die erfolgreiche Integration des Kantons Jura in die Eidgenossenschaft und das gute Einvernehmen zwischen Bern und Delsberg", sagte Eray. Der Unspunnenstein ist ein 83,5 Kilogramm schwerer Brocken aus Granit, der von starken Männern an Schwingesten zum Steinstossen verwendet wird. 1984 wurde der Originalstein von Jura-Separatisten gestohlen. Seither steht er für den ungelösten Jurakonflikt: Die Separatisten wollen ihn erst freigeben, wenn der Berner Jura wieder mit dem Kanton Jura vereint ist. Auf Erays Aufruf reagieren die Separatisten noch zurückhaltend.

"NZZ am Sonntag":

Eine erwachsene Person in der Schweiz isst im Schnitt 8 Gramm Salz pro Tag. Empfohlen sind 5 Gramm. Auch isst die Bevölkerung tendenziell zu viel Fett, vor allem aufgrund der Schweizer Vorliebe für Milch- und Käseprodukte. Der "Ernährungsatlas", der Uni St. Gallen (HSG9, der der "NZZ am Sonntag" in einer Vorabversion vorliegt, kommt zudem zum Schluss, dass jeder Schweizer und jede Schweizerin pro Tag 83 Gramm Zucker essen. Vor allem wegen Süssigkeiten und Getränken. Trotzdem zieht Assistenzprofessor Marc Linzmajer, einer der Studienautoren ein überraschend positives Fazit: "Bei der Debatte über Ernährung hat man häufig das Gefühl, wir würden vieles falsch machen. Wir können nun aber zeigen, dass die Schweizer Bevölkerung im Schnitt nicht so weit von den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation entfernt ist."

"SonntagsBlick":

Die rechtsnationalen Schweizer Demokraten (SD) sind verschuldet. Das zeigen interne Dokumente, die dem "SonntagsBlick" vorliegen sollen. Demnach wies die Parteirechnung Mitte November mehr als 54'000 Franken an Schulden aus. Die Lage ist dermassen prekär, dass die SD ihrem letzten verbliebenen Sekretär kündigen musste. Die Partei kann seinen Lohn nicht mehr bezahlen. In einem Sitzungsprotokoll schreiben die Schweizer Demokraten: "Aufgrund der desaströsen finanziellen Situation ist es nicht mehr möglich, ein professionelles Zentralsekretariat zu betreiben." Als Sofortmassnahme haben die Parteichefs den Mindestmitgliederbeitrag von 20 auf 50 Franken erhöht. Co-Präsident Christoph Spiess gibt sich kämpferisch: "Ich bin überzeugt, dass es die SD weiterhin geben wird, ja geben muss, und vielleicht auch wieder bessere Zeiten kommen." Angesprochen auf die Schulden seiner Partei sagt er: 2Eine aktuelle finanzielle Notsituation besteht nicht." Es sei immer wieder mal vorgekommen, dass die SD Schulden hatte.

"SonntagsZeitung":

Nach der Kapitalerhöhung hält die Saudi National Bank 9,9 Prozent am Aktienkapital der Credit Suisse. Hinter dem saudischen Institut steht der Staatsfonds des ölreichen Landes und dieser wird vom saudischen Kronprinz Mohammed Bin Salman kontrolliert. Laut dem "Wall Street Journal" soll Bin Salman zudem ein Investment über 500 Millionen Dollar an der Credit Suisse First Boston planen. "Ich warne die Schweiz davor, mit Bin Salman Geschäfte zu machen", sagte Abdullah Alaoudh gegenüber der "SonntagsZeitung". Er ist der Verantwortliche für die Golfregion bei der US-Nichtregierungsorganisation Dawn. Das Kürzel steht für "Democracy for the Arab World Now". Die Organisation wurde 2018 vom saudischen Journalisten Jamal Khashoggi gegründet. Wenige Monate später wurde er bestialisch umgebracht, nachdem er das saudi-arabische Generalkonsulat in Istanbul betreten hatte. Dawn versucht seither, Bin Salman für den Mord an Khashoggi zur Rechenschaft zu ziehen. Mit den Investments im Ausland gehe es ihm nur darum, die eigene Weste weisszuwaschen.

"NZZ am Sonntag":

Dieses Jahr kommen besonders viele unbegleitete minderjährige Asylsuchende in die Schweiz. Viele sind psychisch stark belastet und konsumieren teilweise hoch dosierte Medikamente wie Temesta, Rivotril oder Pregabalin. Manche erhalten die Substanzen von Ärzten verschrieben, andere besorgen sie sich auf der Strasse. "Wir erhalten in letzter Zeit vermehrt Meldungen über problematischen Medikamentenkonsum", sagte Nina Hössli von "Save the Children" gegenüber der "NZZ am Sonntag". Die meisten der Medikamente wirken beruhigend und angstlösend. Sie machen aber auch rasch abhängig. Das Suchtrisiko ist bei jungen Migranten besonders gross.

"SonntagsZeitung":

Der Bund wollte mit der Industrie Massnahmen zur Reduktion des Salzgehaltes von Lebensmittel vereinbaren. Im Fokus standen Suppen und Salatsaucen. Doch die Verhandlungen sind gescheitert, wie die "SonntagsZeitung" berichtet. "Es wurden Reduktionsziele vorgeschlagen, aber leider wurden diese seitens Industrie nicht mitgetragen", sagte Liliane Bruggmann, Leiterin des Bereichs Ernährung im Bundesamt für Lebensmittelsicherheit. Einige der Marktleader wollten sich demnach nicht auf eine Salzreduktion verpflichten. Weil auf freiwilliger Basis keine Einigung zustande kam, überlegt sich der Bund, den Unternehmen eine Salzreduktion vorzuschreiben. "Das BLV wird nun regulatorische Massnahmen prüfen", so Bruggmann. Für welche Produkte solche Massnahmen sinnvoll und machbar sind, stehe noch nicht fest.

"Le Matin Dimanche":

Die negativen Auswirkungen der Lex Weber sind in Verbier zu spüren. Im Rahmen dieses Gesetzes können Wohnungen, die vor 2012 gebaut wurden, als Zweitwohnungen verkauft werden, auch wenn der Eigentümer sie als Hauptwohnsitz nutzt. In den Luxusferienorten ist der Wert von Chalets und Wohnungen, die nur einen Teil des Jahres bewohnt werden, in den letzten zehn Jahren explodiert, während der Wert von Hauptwohnsitzen stabil geblieben ist, berichtet "Le Matin Dimanche". So verkaufte ein in Italien ansässiger Mann seine als Zweitwohnsitz registrierte Wohnung für mehr als 32'000 Franken pro Quadratmeter und kaufte eine Wohnung als Hauptwohnsitz für 16'000 Franken pro Quadratmeter zurück, wie ein Westschweizer Broker berichtete. Diese Transaktion spülte vier Millionen Franken aufs Bankkonto.