Bern (awp/sda) - Wichtige Schlagzeilen der Sonntagspresse in nicht verifizierten Meldungen:

"SonntagsBlick" / "NZZ am Sonntag":

Der Lausanner Ökonomieprofessor und Mitglied der Coronavirus-Taskforce des Bundes, Marius Brülhart, sieht die grosse Schuldenlast der Schweiz als nicht so problematisch an. "Fast kein anderes Land der Welt hat so viel fiskalische Munition, um die Volkswirtschaft zu stützen. Rechnen wir noch ein moderates Wirtschaftswachstum von einem bis drei Prozent jährlich hinzu, wird erst recht klar, dass uns die ökonomische Bewältigung der Krise keine Sorgen bereiten sollte", sagte der Wissenschaftler gegenüber dem "SonntagsBlick". Der Bund könne sich heutzutage fix für 50 Jahre zu einem negativen Zins verschulden. "Stellen sie sich ein solches Hypothekenangebot vor", betonte er. Fiskalpolitisch bestünde für die Schweiz überhaupt kein Problem, sich noch weiter zu verschulden, sollte es nötig sein, sagte er. Gegenüber der "NZZ am Sonntag" betonte Brülhart, dass die Wirksamkeit von Eigenverantwortung mit Blick auf die jüngsten Coronavirus-Infektionszahlen überschätzt werde. "Alle Länder mühen sich ab, die Balance zu finden zwischen Eigenverantwortung und Zwang. Es geht weder ohne das eine noch ohne das andere", sagte er.

"NZZ am Sonntag":

Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB gehen laut einer Meldung der "NZZ am Sonntag" nach den gescheiterten Lohnverhandlungen mit den Gewerkschaften vor das Schiedsgericht. Das neutrale Gremium könne in Streitfällen beigezogen werden, was aber bisher nur selten vorgekommen sei. Die SBB hätten allerdings diesmal von Anfang an mit dem Schiedsgericht gedroht, sagen Gewerkschafter gegenüber der Zeitung. Das Vorgehen der Bahn irritiere die Sozialpartner, denn sie hätten sich kompromissbereit gezeigt, hiess es weiter. Die Angestellten seien zu Konzessionen bereit, obwohl sich das Personal während der Coronavirus-Zeit stets voll eingesetzt habe, halte zudem der Lokomotivführer-Verband fest. Die vorgeschlagenen Massnahmen von den SBB träfen allerdings vor allem die Jungen und die Neueinsteiger und hätten für sie einschneidende Lohneinbussen zur Folge, hiess es ausserdem.

"SonntagsZeitung":

Das Schweizer Fernsehen hat laut einer Meldung der "SonntagsZeitung" die Bauern verärgert. Zwei Sendungen von "Kassensturz" und "Netz Natur" hätten praktisch den Abstimmungskampf um die beiden Pestizid-Initiativen eröffnet. Bei der Ombudsstelle des Fernsehens seien daher gegen beide Sendungen je eine Beschwerde eingegangen, hiess es weiter. Der Bauernverband spricht gegenüber der Zeitung von einem Kampagnenjournalismus. Eine Sendung habe Pioniere für alternative Produktionsmethoden in der Schweizer Landwirtschaft gezeigt. Allerdings habe in der Sendung nur gut und böse existiert, hiess es zur Kritik. Konventionelle Landwirtschaft würde einerseits die Natur vergiften und auf der anderen Seite sei die saubere Heidi-Schweiz der Biobauern dargestellt worden. Der Schweizerische Bauernverband beklagte zudem in dem Blatt, dass er keine Gelegenheit für eine Stellungnahme erhalten habe. Die Sendung mache völlig einseitig die konventionelle Landwirtschaft zur Schuldigen für sämtliche negative Umweltwirkungen der Produktion und des Konsums von Lebensmitteln, erklärte eine Sprecherin des Verbandes in der "SonntagsZeitung".

"SonntagsBlick":

Der "SonntagsBlick" schreibt von Merkwürdigkeiten bei der Coronavirus-Warn-App. So habe sich Beat Walti, der Chef der FDP-Fraktion im Bundeshaus, mit dem Coronavirus infiziert und er habe seine Infektion neben der Bundesverwaltung auch umgehend der Swiss-Covid-App mitgeteilt. Waltis Sitznachbarn im Nationalrat, Kurt Fluri und Parteipräsidentin Petra Gössi, seien dann zwar negativ auf das Coronavirus getestet worden. Doch bei Gössi sei die App aber stumm geblieben, wie sie gegenüber dem "SonntagsBlick" bestätigte. Bei weniger als 1,5 Meter Abstand während mindestens 15 Minuten sollte das System allerdings eine Warnung übermitteln. Nun wird gerätselt, ob diese Bedingungen erfüllt waren oder, ob vielleicht ein technisches Problem bei der App vorliegt.

"SonntagsZeitung":

Bei der Fluggesellschaft Swiss kommt laut der "SonntagsZeitung" für zahlreiche Mitarbeiter faktisch zu einer obligatorischen Coronavirus-Impfung. Zwar strebe der Konzern "grundsätzlich kein Impfobligatorium für Mitarbeitende" an, hiess es gegenüber dem Blatt. Allerdings erwarte die Swiss, dass gewisse Länder die Einreise von einem Coronavirus-Impfnachweis abhängig machen werden. Es sei daher gut möglich, dass dies auch für Piloten und Flugbegleiter gelte, hiess es weiter. Die eingesetzten Mitarbeiter müssten sich dann impfen lassen.

"NZZ am Sonntag":

Eine Schweizer Stiftung will laut der "NZZ am Sonntag" den Grundstein für eine neue Organisation legen, die global den Umgang mit Gesundheitsdaten regeln soll. Hinter dem Projekt, das von Stadt und Kanton Genf sowie dem Bund und zahlreichen prominenten Wissenschaftlern unterstützt werde, stehe die in Basel domizilierte Fondation Botnar und deren Direktor Stefan Germann. Unter dem Namen I-DAIR habe eine Gruppe der geplanten Organisation bereits ihren Betrieb aufgenommen, hiess es. Sie sei beim Institut für globale Gesundheit in Genf, wo auch die Weltgesundheitsorganisation ihren Sitz hat, angesiedelt. Als Direktor für die Organisation habe Germann den ehemaligen indischen Botschafter Amandeep Gill gewinnen können, hiess es weiter. Er sei bei den Vereinten Nationen gut vernetzt. Ziel der Stiftung sei eine einheitliche Regulierung des Umgangs mit Patientendaten, die für die Forschung, die Pharmaindustrie oder Versicherungen von grossem Interesse seien.

"NZZ am Sonntag":

Der Schweizerische Gewerbeverband SGV hat laut der "NZZ am Sonntag" zu enge Verbindungen nach China. Das Netz zwischen SGV-Exponenten des und Vertretern des kommunistischen Regimes Chinas bestehe einerseits aus Firmen und Vereinigungen, andererseits aber auch aus persönlichen Beziehungen. Eigentlicher Spin-Doctor der Verbindungen ist Yuming Yang, ein in der Westschweiz lebender gebürtiger Chinese, hiess es weiter. Der Funktionär sitze zusammen mit Gewerbeverbandsdirektor Hans-Ulrich Bigler im Vorstand der Vereinigung Swiss China Investment Platform Association mit Sitz in Bern. Allerdings habe der gebürtige Chinese auch eine auffallende Nähe zum autoritären chinesischen Regime und er solle sich mit Propaganda beschäftigen. Damit wolle die Kommunistische Partei Chinas wichtige Entscheidungsträger in der Schweiz für sich vereinnahmen und zu Propagandazwecken einspannen, hiess es. Der Gewerbeverband wolle gegenüber der Zeitung allerdings nichts von einer Einflussnahme aus dem Reich der Mitte wissen. "Solange die Schweizerische Eidgenossenschaft den zweitgrössten Handelspartner als strategischen Partner behandelt, ist China auch für den grössten Dachverband der Schweizer Wirtschaft ein Partner", erklärte der SGV diesbezüglich.

"SonntagsZeitung":

Die Uhrenmarke aus dem Hause Swatch, Longines, hat laut einer Meldung der "SonntagsZeitung" seine Verträge mit dem Nobelkurort St. Moritz gekündigt. Longines habe sich im Sommer dazu entschieden, die Zusammenarbeitsverträge mit St. Moritz zu redimensionieren, bestätigte die Firma der Zeitung. Longines arbeitete bereits seit 1894 mit St. Moritz zusammen, hiess es weiter. Die Folge des Entscheids seien leere Ausstellungsflächen an prominenter Lage.

"SonntagsZeitung":

Der Versicherungsriese Zurich Insurance rühmt sich mit seinen Zahlungen während der Coronavirus-Pandemie in der Öffentlichkeit. Zurich habe ihren Kunden mit Schadenzahlungen, freiwilligen Unterstützungen und Prämienrückerstattungen mit mehr als eine Milliarde Dollar geholfen, sagte Konzernchef Mario Greco in einem Interview mit der "SonntagsZeitung". Die Versicherungsgruppe habe zudem bei der Pandemie-Deckung etwa von Wirten sehr, sehr wenige Klaren erhalten, erklärte der Manager weiter. "Wir waren sehr entgegenkommend und sind vielerorts sogar von uns aus aktiv geworden", betonte er. Für Privatkunden dürften obendrein die Prämien insgesamt stabil bleiben oder sogar leicht sinken, hiess es weiter. Die Fahrzeugversicherungen würden günstiger, weil derzeit weniger gefahren werde, und es deshalb weniger Schäden gebe, hiess es. Bei Geschäftskunden dürften die Versicherungspreise dagegen steigen, so Greco, was unter anderem an der hohen Zahl an Katastrophen in diesem Jahr liege.

"NZZ am Sonntag":

Die Städte wehren sich laut der "NZZ am Sonntag" gegen neue Norm für grössere Parkplätze. Der Verband der Strassen- und Verkehrsfachleute (VSS) habe einen neuen Vorschlag für die Anpassung der einschlägigen Norm zur Grösse von Parkplätzen präsentiert und diese stösst bei den Städten auf wenig Gegenliebe. Derzeit gelte für private Parkplätze eine Normbreite von 2,35 Metern und bei öffentlichen eine von 2,50 Metern. "Auf die Vergrösserung der Parkfelder gegenüber der geltenden Norm ist angesichts des beschränkten Strassenraums zu verzichten", schreibe der Städteverband in einer Stellungnahme. Direktorin Renate Amstutz sagte zudem gegenüber der Zeitung, der Platz sei knapp und muss auch für Trottoirs, Velowege oder Begegnungsräume genügen. "Grösser dimensionierte Parkplätze können die Konfliktzonen vergrössern", befürchtet Amstutz. Der Städteverband fordert darum, dass die Lokalbehörden abwägen können sollen und die neue Norm nicht rechtsverbindlich werde.

"NZZ am Sonntag":

Der Untersuchungsbericht zum Absturz des historischen Ju-52-Flugzeuges bei Flims im Jahr 2018 soll laut einer Meldung der "NZZ am Sonntag" im Januar 2021 veröffentlicht werden. Die zustände Kommission befinde sich im Prüfungs- und Genehmigungsprozess, teilte die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle Sust der Zeitung mit. Ursprünglich war der Schlussbericht für den vergangenen Herbst in Aussicht gestellt worden. Laut der Behörde habe die Coronavirus-Situation die Verspätung verursacht, hiess es weiter.

"Le Matin Dimanche":

Die Coronavirus-Pandemie lässt laut einer Meldung der Westschweizer Zeitung "Le Matin Dimanche" die Löhne in der Schweiz sinken. Das Blatt beruft sich dabei auf eine Umfrage des Inkassounternehmens Intrum aus 24 Ländern. Demnach verzeichnete rund ein Drittel der Schweizer im Jahr 2020 einen Einkommensrückgang aufgrund des Coronavirus. Rund ein Viertel befürchtet zudem einen Rückgang beim Einkommen in naher Zukunft. Infolgedessen hätten rund 19 Prozent, also fast jeder fünfte Schweizer, bereits den Zahlungstermin einer Rechnung mindestens einmal verschoben, hiess es weiter. Dies sei etwas mehr als im Jahr 2018, als rund 14,6 Prozent bei der Kennzahl verzeichnet worden waren.