ROUNDUP 2: EU und USA legen Boeing/Airbus-Streit auf Eis

BRÜSSEL/GENF - Die EU und die USA haben einen Kompromiss im Streit über Strafzölle wegen Subventionen für Airbus und Boeing erzielt und damit einen ihrer schwierigsten Handelskonflikte entschärft. Dies teilten beide Seiten am Dienstag am Rande des EU-USA-Gipfels in Brüssel mit. Zentraler Punkt ist, dass die gegenseitig verhängten Strafzölle für fünf Jahre ausgesetzt werden. Profitieren könnten Verbraucher, weil Aufpreise für importierte Waren wegfallen.

USA: NAHB-Hausmarktindex trübt sich überraschend ein

WASHINGTON - Die Stimmung auf dem US-Häusermarkt hat sich im Juni überraschend eingetrübt. Der NAHB-Hausmarktindex sank zum Vormonat um zwei Punkte auf 81 Punkte, wie die National Association of Home Builders am Dienstag in Washington mitteilte. Analysten hatten mit unveränderten 83 Punkten gerechnet.

ROUNDUP: Europa als 'natürlicher Partner': Biden hofiert die EU

BRÜSSEL - Alles eitel Sonnenschein an diesem prächtigen Sommertag in Brüssel. US-Präsident Joe Biden umschmeichelte die Europäische Union als "natürlichen Partner". EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen schwärmte ihrerseits von der "Ehre", Biden schon wenige Monate nach seinem Amtsantritt persönlich begrüßen zu dürfen. Und dann, neben den freundlichen Wortgirlanden, auch noch ein handfestes Ergebnis: ein Kompromiss im Endlosstreit um Subventionen und Strafzölle. Kein Zweifel, es hätte schlechter laufen können am Dienstag beim EU-USA-Treffen in Brüssel.

Biden vor russisch-amerikanischem Gipfel in Genf gelandet

GENF - Vor seinem mit Spannung erwarteten Gipfel mit Kremlchef Wladimir Putin ist US-Präsident Joe Biden in Genf eingetroffen. Die blauweiße Boeing-Maschine mit dem großen Schriftzug "United States of America" landete am Dienstag aus Brüssel kommend auf dem Flughafen, der nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt ist. Beide Präsidenten hatten vor dem Treffen gesagt, dass sich die Beziehungen zwischen ihren Ländern auf einem Tiefpunkt befinden. Biden kam aus Brüssel, wo er am Montag am Nato-Gipfel teilgenommen und am Dienstag die Spitzen der EU getroffen hatte.

US-Industrie steigert Produktion

WASHINGTON - Die US-Industrie hat ihre Produktion im Mai weiter erhöht. Gegenüber dem Vormonat sei die Gesamtherstellung um 0,8 Prozent gestiegen, teilte die US-Notenbank Fed am Dienstag in Washington mit. Analysten hatten im Schnitt mit einem Zuwachs um 0,7 Prozent gerechnet. Im April war die Herstellung leicht um 0,1 Prozent gestiegen.

USA: Erzeugerpreise steigen deutlich - stärkster Zuwachs seit Erhebungsbeginn

WASHINGTON - Der Preisauftrieb in den USA bleibt stark. Im Mai stiegen die Erzeugerpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,6 Prozent, wie das Arbeitsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Das war nicht nur stärker als der von Analysten erwartete Anstieg von im Schnitt 6,2 Prozent. Auch war es der stärkste Zuwachs seit Beginn der Aufzeichnungen gegenüber dem Vorjahresmonat im Jahr 2010, wie das Ministerium erklärte.

USA: Einzelhandelsumsätze sinken stärker als erwartet

WASHINGTON - Die US-Einzelhandelsumsätze sind im Mai stärker als erwartet gefallen. Die Umsätze seien um 1,3 Prozent zum Vormonat gesunken, teilte das Handelsministerium am Dienstag in Washington mit. Analysten hatten im Mittel nur einen Rückgang um 0,8 Prozent erwartet.

USA: Stimmung in der New Yorker Industrie trübt sich weiter ein

NEW YORK - Die Stimmung in den New Yorker Industrieunternehmen hat sich im Juni weiter eingetrübt. Der Empire-State-Index fiel auf 17,4 Punkte, nach 24,3 Zähler im Monat zuvor, wie die regionale Notenbank von New York am Dienstag mitteilte. Es ist der zweite Rückgang des Stimmungsindikators in Folge. Mit dem erneuten Dämpfer fiel der Indexwert auf das Niveau vom März zurück.

IWH-Experten sagen für 2021 starken Anstieg des Bruttoinlandsprodukts voraus

HALLE - Angesichts weiterer Lockerungen und Öffnungen der Corona-Beschränkungen rechnen Wirtschaftsexperten mit einem kräftigen Schub bei den privaten Käufen. Getragen davon werde das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigen, hieß es in einer Mitteilung des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) vom Dienstag. Im Jahr 2022 rechne man dann mit einem Anstieg um 4 Prozent.

Sorge vor Ausbreitung der Delta-Variante in Frankreich

PARIS - In Frankreich wächst die Sorge vor einer Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus. Derzeit werde bei zwei bis vier Prozent der positiven Corona-Tests, die auf Varianten untersucht werden, die zunächst in Indien entdeckte Variante festgestellt, sagte Gesundheitsminister Olivier Véran am Dienstag in Paris. Das klinge zwar nach wenig, sei aber vergleichbar mit der Lage in Großbritannien vor einigen Wochen.

Frankreich: Inflation steigt auf höchsten Stand seit Ende 2018

PARIS - Höhere Energiepreise treiben die Inflation in Frankreich weiter an. Im Mai stiegen die nach europäischer Methode ermittelten Verbraucherpreise (HVPI) zum Vorjahresmonat um 1,8 Prozent, wie das Statistikamt Insee am Dienstag in Paris mitteilte. Die Behörde bestätigte damit eine erste Schätzung. Es ist die höchste Inflationsrate seit Ende 2018. Im Monatsvergleich stieg das Preisniveau im Mai um 0,3 Prozent - etwas schwächer als zunächst ermittelt.

Italien: Inflation stabil bei 1,2 Prozent

ROM - In Italien hat sich die Inflation entgegen ersten Zahlen nicht beschleunigt. Die nach europäischer Methode ermittelten Verbraucherpreise (HVPI) seien im Mai wie im Vormonat um 1,2 Prozent auf Jahressicht gestiegen, teilte das Statistikamt Istat am Dienstag in Rom nach einer zweiten Schätzung mit. Eine erste Erhebung hatte eine Rate von 1,3 Prozent ergeben. Im Monatsvergleich sanken die Verbraucherpreise leicht um 0,1 Prozent.

Eurozone: Handelsüberschuss geht kräftig zurück

LUXEMBURG - Der Außenhandel der Eurozone hat sich im April eher schwach entwickelt. Während die Exporte saisonbereinigt deutlich zurückgingen, stiegen die Importe. Die Ausfuhren gingen gegenüber März um 2,3 Prozent zurück, wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag in Luxemburg mitteilte. Die Einfuhren erhöhten sich hingegen um 2,4 Prozent.

EU und Kanada ziehen bei Ceta positive Bilanz

BRÜSSEL - Knapp vier Jahre nach Abschluss des Ceta-Handelsvertrags haben die Europäische Union und Kanada bei einem Gipfel eine sehr positive Bilanz ihrer wirtschaftlichen und politischen Beziehungen gezogen. Die Erfolge von Ceta sprächen für sich, sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Dienstag nach Gesprächen mit Kanadas Premierminister Justin Trudeau in Brüssel.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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