ROUNDUP: EU-Gesundheitsbehörde kündigt Einschätzung zu neuer Virusvariante an

STOCKHOLM - Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC will noch am Freitag eine Einschätzung zur neu aufgetretenen Corona-Variante B.1.1.529 abgeben. Man beobachte die sich entwickelnde Situation genau und werde im Laufe des Tages ein sogenanntes Threat Assessment Brief zu der Variante herausgeben, schrieb die in Stockholm ansässige Behörde auf Twitter. Diese kurze Bewertung, die in ihrem Format demjenigen der umfassenderen Corona-Risikoeinschätzungen der Organisation ähnelt, werde gegen 19.00 Uhr veröffentlicht, teilte eine ECDC-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur mit. Zunächst war eine Veröffentlichung am Nachmittag geplant gewesen.

GESAMT-ROUNDUP/Dramatischer Corona-Appell: 'Müssen jetzt diese Welle stoppen'

BERLIN - Wegen der immer bedrohlicheren Corona-Ausbreitung über ganz Deutschland wächst der Druck, Großveranstaltungen abzusagen und Kontakte auf breiter Front zu unterbinden. Die geschäftsführende Bundesregierung und das Robert Koch-Institut (RKI) riefen am Freitag alle Bürger zur Vorsicht auf und verlangten sofortige zusätzliche Beschränkungen in Ländern und Kommunen vor Ort. "Wie viele Menschen müssen denn noch sterben, damit wir unser Verhalten anpassen und die Krankenhäuser und das Pflegepersonal entlasten?", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler. Um eine vorgezogene Bund-Länder-Runde gibt es weiter Streit. Zum Schutz vor einer neuen Virusvariante greifen ab Samstag Einschränkungen und Quarantänevorgaben für Flüge aus Südafrika.

Lagarde: Inflation wird sich im nächsten Jahr wieder beruhigen

FRANKFURT - Europas oberste Währungshüterin Christine Lagarde wirbt angesichts steigender Inflationsraten um Vertrauen in den Kurs der Europäischen Zentralbank (EZB). Die aktuell vergleichsweise hohen Teuerungsraten machten vielen Menschen Sorgen, sagte die EZB-Präsidentin im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Wir erwarten aber, dass dieser Anstieg der Inflation nicht von Dauer sein wird. Im nächsten Jahr wird sich das wieder beruhigen. Schon von Januar an erwarten wir, dass die Inflationsraten beginnen zu sinken", sagte Lagarde in dem Interview, aus dem die Zeitung am Freitag auszugsweise vorab zitierte.

Bouffier befürwortet frühere Bund-Länder-Runde zu Corona

WIESBADEN - Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, die Bund-Länder-Runde zur Corona-Lage vorzuziehen. Angesichts der Corona-Entwicklung halte er eine frühere Beratung für notwendig, sagte ein Regierungssprecher am Freitag in Wiesbaden auf dpa-Anfrage. Zuvor hatte sich unter anderen der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, der nordrhein-westfälische Regierungschef Hendrik Wüst (CDU), offen dafür gezeigt, die für den 9. Dezember geplante Besprechung vorzuziehen. Andere Länderchefs hatten sich gegen ein früheres Treffen ausgesprochen.

Belgien registriert ersten Fall mit neuer Coronavirus-Variante

BRÜSSEL - Belgien hat einen ersten Fall mit der neuen, zunächst im südlichen Afrika festgestellten Corona-Variante B.1.1.529 registriert. Das gab der belgische Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke bei einer Pressekonferenz am Freitag bekannt. Der belgische Premierminister Alexander De Croo kündigte zudem Reisebeschränkungen für Einreisende aus Ländern im südlichen Afrika an . Es sei Vorsicht erforderlich, aber keine Panik, sagte Vandenbroucke.

Europa und Asien wollen enger kooperieren - Asem-Gipfel beendet

PHNOM PENH - Mit Appellen zu verstärkter Zusammenarbeit ist der Asien-Europa-Gipfel (Asem) zu Ende gegangen. Offenheit, Multilateralismus und eine regelbasierte Ordnung seien entscheidend für die wirtschaftliche Erholung in der Corona-Krise, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Freitag zum Abschluss des virtuellen Treffens der Staats- und Regierungschefs unter Vorsitz Kambodschas.

ROUNDUP: Söder fordert Bundesnotbremse und Impfpflicht möglichst ab 1. Januar

ROSENHEIM - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat den Bund in der Corona-Krise zum schnellen Handeln aufgefordert. "Wir brauchen eine wirksame nationale Eindämmungsstrategie", sagte Söder am Freitag in Rosenheim. Es brauche eine "einheitliche Bundesnotbremse" und ebenso eine raschere Ministerpräsidentenkonferenz.

Commerzbank: Wirtschaft wird im Winterhalbjahr wegen Corona-Welle schrumpfen

FRANKFURT - Die deutsche Wirtschaft wird nach Einschätzung der Commerzbank-Volkswirte im Winterhalbjahr wegen der neuen Corona-Welle schrumpfen. "Der Dienstleistungssektor wird die Wirtschaft im Winter spürbar dämpfen", sagte Chefvolkswirt Jörg Krämer am Freitag in Frankfurt. Weitere Maßnahmen gegen die Pandemie und das vorsichtigere Verhalten der Menschen dürften Geschäfte, Friseursalons und Restaurants belasten.

Eurozone: Geldmenge wächst stärker

FRANKFURT - Die Geldmenge in der Eurozone ist im Oktober stärker gewachsen. Die breit gefasste Geldmenge M3 erhöhte sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,7 Prozent, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag in Frankfurt mitteilte. Im Vormonat war die Geldmenge um revidiert 7,5 (zunächst 7,4) Prozent gewachsen. Analysten hatten für Oktober im Schnitt mit 7,4 Prozent gerechnet.

Schweizer Wirtschaft wächst auch im dritten Quartal deutlich

BERN - Die Schweizer Wirtschaft ist auch im dritten Quartal deutlich gewachsen. Vor allem der private Konsum erholte sich dank weiterer Lockerungen der Corona-Maßnahmen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) hat das Vorkrisenniveau mittlerweile wieder übertroffen. Das BIP stieg von Juli bis September gegenüber dem Vorquartal um 1,7 Prozent, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Freitag mitteilte. Bereits im zweiten Quartal war das BIP um 1,8 Prozent gewachsen, nachdem das erste Quartal coronabedingt schwach ausgefallen war.

Frankreich: Konsumstimmung stabil

PARIS - Die Konsumstimmung in Frankreich hat sich im November nicht verändert. Der Indikator des Statistikamts Insee lag wie im Vormonat auf 99 Punkten, wie die Behörde am Freitag in Paris mitteilte. Analysten hatten mit einem leichten Rückgang auf 98 Zähler gerechnet. In diesem Jahr hat sich die Stimmung tendenziell verbessert, sie liegt aber unter ihrem längerfristigen Durchschnitt von 100 Punkten.

Deutschland: Einfuhrpreise steigen so stark wie seit 41 Jahren nicht

WIESBADEN - Der Preisauftrieb in Deutschland bleibt außergewöhnlich stark. Im Oktober stiegen die Preise von nach Deutschland eingeführten Gütern zum Vorjahresmonat um 21,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Das ist die höchste Rate seit Anfang 1980 während der zweiten Ölpreiskrise. Analysten hatten mit einem deutlichen Anstieg gerechnet, allerdings im Schnitt nur mit 19,6 Prozent. Zum Vormonat stiegen die Einfuhrpreise ebenfalls kräftig um 3,8 Prozent.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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