KÖLN (dpa-AFX) - Trotz der starken Corona-Welle sind drei von vier Bürgern gegen Schließungen von Schulen und Kitas. Dies zeigt der am Donnerstag veröffentlichte ARD-Deutschlandtrend von infratest dimap. Demnach befürwortet nur eine Minderheit erneute Einschränkungen bei Schulen (23 Prozent) und Kitas (19 Prozent). Ebenso ablehnend steht die Bevölkerung einem Verbot touristischer Übernachtungen gegenüber (38 zu 56 Prozent) sowie Schließungen in der Gastronomie (31 zu 65 Prozent) oder im stationären Einzelhandel (27 zu 69).

Positiv bewertet eine Umfragemehrheit jedoch eine Corona-Impfpflicht für Erwachsene. Dafür sprechen sich aktuell 71 Prozent aus - 14 Prozentpunkte mehr als im November. Mehrheiten finden sich auch für den erneuten Ausschluss des Publikums bei Bundesliga-Spielen (81 Prozent), eine strengere Beschränkung von Kontakten (67 Prozent) sowie das Schließen von Bars, Kneipen (64 Prozent) und auch Weihnachtsmärkten (57 Prozent).

Sechs von zehn Wahlberechtigten (60 Prozent) sagten zu Wochenbeginn (Befragung Montag bis Mittwoch), dass ihnen die bestehenden Corona-Maßnahmen nicht weit genug gehen - so viele wie noch nie seit Ausbruch der Pandemie. An diesem Donnerstagnachmittag beschloss eine Bund-Länder-Runde in Berlin jedoch zahlreiche Verschärfungen. So wird Ungeimpften im Weihnachtsgeschäft der Zutritt zu den meisten Läden verwehrt.

Acht von zehn Befragten (79 Prozent) bewerten laut dem Deutschlandtrand das Krisenmanagement von Bund und Ländern kritisch, nur etwa jeder Sechste (18 Prozent) äußerte sich zufrieden. Zwei Drittel (64 Prozent) fürchten Engpässe in der medizinischen Versorgung - erkennbar mehr als während der zweiten Infektions-Welle Ende 2020 (plus 28 Prozentpunkte). Sechs von zehn Bundesbürgern treibt auch die Sorge vor neuen Varianten des Virus um, wie der Omikron-Variante./toz/DP/ngu