Die niederländischen Gaspreise sind am Montag gegenüber der Vorwoche weiter gesunken, da sich die europäischen Gasspeicher weiter füllten und die norwegischen Gasflüsse zunehmen werden, obwohl ein britischer Feiertag die Handelsaktivität einschränkte.

Der niederländische Frontmonatskontrakt, die europäische Benchmark, lag um 0931 GMT mit 177,50 Euro pro Megawattstunde (MWh) um 10 Euro niedriger und damit fast 50% unter dem Höchststand vom 26. August von 343 Euro.

Der niederländische Day-Ahead-Kontrakt lag um 1,50 Euro niedriger bei 160 Euro/MWh.

"Die Lagerbestände dürften weiter aufgebaut werden, unterstützt durch den Abschluss geplanter Wartungsarbeiten und zunehmende norwegische Gasflüsse ab dieser Woche", so die Analysten von Energi Danmark in einer Morgennotiz.

Die europäischen Gasspeicher sind jetzt zu 85,6% gefüllt, wobei die Vorräte in Deutschland fast 90% betragen, wie Daten von Gas Infrastructure Europe zeigen.

Es wird erwartet, dass die norwegischen Gaslieferungen nach Kontinentaleuropa am Montag steigen werden.

"Die neue Woche beginnt daher erneut mit einem Abwärtstrend", fügte Energi Danmark hinzu.

Der Feiertag im Vereinigten Königreich anlässlich der Beerdigung von Königin Elisabeth II. dürfte die Handelsaktivitäten an den europäischen Gashubs einschränken, so die Analysten von Engie EnergyScan.

Die Aussichten für das Angebot seien komfortabel, fügten sie hinzu und verwiesen auf die Ankunft von Flüssigerdgas (LNG). Darüber hinaus könnten die nach einem Kälteeinbruch für das Ende der Woche prognostizierten annähernd normalen Temperaturen in Verbindung mit einem Wiederanstieg der deutschen Windenergieerzeugung gegenüber den in der ersten Wochenhälfte erwarteten niedrigen Niveaus ebenfalls zu einer bearishen Marktstimmung beitragen, so die Analysten.

Der britische Day-Ahead-Kontrakt, der über Makler auf dem Kontinent gehandelt wird, stieg um 53 Pence auf 274 Pence pro Therm.

Das britische Gasnetz war am Montag fast 14 Millionen Kubikmeter (mcm) unterversorgt, wie Daten von National Grid zeigen.

Die Spitzenleistung der Windenergie wird nach Angaben von Elexon von 4,5 Gigawatt (GW) am Montag auf 1,9 GW am Dienstag sinken, bei einer gemessenen Gesamtkapazität von 19,9 GW.

Auf dem europäischen Kohlenstoffmarkt fiel der Benchmark-Kontrakt um 1,97 Euro auf 71,30 Euro pro Tonne.