FRANKFURT (awp international) - In der Eurozone sind die mittelfristigen Inflationserwartungen der Verbraucher laut einer Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) wieder leicht gestiegen. Die in drei Jahren erwartete Teuerung erhöhte sich im Dezember von 2,9 auf 3,0 Prozent, wie die EZB am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Damit wurde der Rückgang vom Vormonat egalisiert. Die kurzfristigen Inflationserwartungen auf Sicht von 12 Monaten betrugen stabil 5,0 Prozent.

Die EZB strebt auf mittlere Sicht eine Teuerung von zwei Prozent an. Zuletzt hat sich die hohe Inflation zwar leicht abgeschwächt, mit 8,5 Prozent liegt sie allerdings immer noch deutlich über dem Ziel der Notenbank. Die EZB hat Mitte 2022 begonnen, sich mit Zinsanhebungen gegen die ausufernde Geldentwertung zu stemmen. Mittlerweile wurden die Leitzinsen um insgesamt drei Prozentpunkte angehoben. Weitere Straffungen sind in Aussicht gestellt.

Die wirtschaftliche Entwicklung wurde von den Befragten erneut weniger trüb eingeschätzt. Auf Sicht von 12 Monaten gehen die Verbraucher von einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 1,5 Prozent aus, nach einem bisher veranschlagten Rückgang um 2,0 Prozent.

Die Verbraucherumfrage ("Consumer Expectations Survey") erscheint monatlich. Befragt werden etwa 14 000 Personen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden und Belgien. Die Länder stehen für etwa 85 Prozent der Wirtschaftsleistung in der Eurozone. Inflationserwartungen spielen eine wichtige Rolle für die Geldpolitik der EZB./bgf/stk