Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Europäische Zentralbank (EZB) wird nach den Worten von EZB-Direktorin Isabel Schnabel eine ungewollte Straffung der Finanzierungsbedingungen verhindern. "Ein zu rascher Anstieg der Realzinsen vor dem Hintergrund besserer globaler Wachstumsaussichten könnte die Erholung gefährden", sagte Schnabel der lettischen Zeitung Leta. Deshalb beobachte die EZB genau die Entwicklung an den Finanzmärkten.

Die EZB-Direktorin beurteilt die Aussichten für den Euroraum durchaus optimistisch und geht davon aus, dass die von der EZB veröffentlichte Wachstumsprognose für 2021 trotz des Lockdowns zumindest von der Größenordnung her noch valide ist. "Wie es aussieht, können wir mit Lockdowns jetzt besser umgehen als beim ersten Mal", sagte sie. Die wirtschaftlichen Auswirkungen dürften daher weniger schwerwiegend als im Frühjahr 2020 ausfallen.

Als positiv hob Schnabel hervor, dass es Impfstoffe gebe und die Impfkampagnen langsam, aber stetig fortschritten. "Die Weltwirtschaft erholt sich schneller als von uns erwartet", sagte sie. Zudem werde das Fiskalpaket von US-Präsident Joe Biden positive Auswirkungen auch für den Euroraum haben. "Wir sehen Licht am Ende des Tunnels", sagte die EZB-Direktorin.

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February 25, 2021 03:39 ET (08:39 GMT)