Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau hat Aussagen über eine Beendigung des Pandemiekaufprogramms PEPP der Europäischen Zentralbank (EZB) vor Ende März 2022 als "rein spekulativ" bezeichnet. "Jegliche Überlegungen hinsichtlich einer Verringerung unserer Käufe davor - was manchmal technisch als 'Tapering' oder 'Auslaufenlassen' bezeichnet wird - ist rein spekulativ", sagte der Gouverneur der Banque de France laut Bericht der Nachrichtenagentur Reuters dem Radiosender France Info.

Das niederländische EZB-Ratsmitglied Klaas Knot hatte im April gesagt, dass die EZB bei einer kräftigen Erholung der Wirtschaft ab dem dritten Quartal damit beginnen könne, die PEPP-Käufe herunterzufahren und auslaufen zu lassen. Dem haben bereits mehrere "geldpolitische Tauben" aus dem EZB-Rat widersprochen. Villeroy de Galhau gilt allerdings als gemäßigter "Falke".

Martins Kazaks, der Gouverneur der lettischen Zentralbank, hatte in dieser Woche auf die Möglichkeit hingewiesen, dass monatliche Volumen der PEPP-Käufe ab Juni zu drosseln. "Wenn die Finanzierungsbedingungen günstig bleiben, könnten wir im Juni beschließen, weniger zu kaufen", sagte Kazaks der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Der EZB-Rat hatte im März beschlossen, die PEPP-Käufe im zweiten Quartal deutlich hochzufahren. Dabei hatte er jedoch das Gesamtvolumen von 1.850 Milliarden Euro nicht angetastet.

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May 11, 2021 04:34 ET (08:34 GMT)