Lissabon (Reuters) - Für den Euro als internationale Währung ist der Weg an die Weltspitze noch weit.

Die globale Rolle der Gemeinschaftswährung zu stärken sei trotz jüngster Fortschritte eine erhebliche Herausforderung, sagte Portugals Notenbankchef, Mario Centeno, am Dienstag auf einer Konferenz. Ende 2019 hatte der Euro als Reservewährung zwar bereits einen weltweiten Anteil von 20,5 Prozent - eine Zunahme von 0,2 Prozentpunkten binnen Jahresfrist. Aber der Dollar blieb mit einem Anteil von 60,9 Prozent unangefochten die führende Reservewährung. Ähnlich sahen zuletzt die Anteile für Euro und Dollar bei den internationalen Schuldentiteln aus.

Das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) äußerte sich dennoch zuversichtlich. "Was die Institutionen betrifft, so ist Europa heute viel besser aufgestellt als in der Vergangenheit", sagte Centeno. Dazu habe auch die gemeinsame Antwort der Ländergemeinschaft auf die Virus-Krise beigetragen. Der Euro habe sich als eine sehr flexible und starke Einrichtung für alle Mitgliedsstaaten erwiesen. "Die Risiken, die einige Länder vor zehn Jahren mit Bezug auf den Euro noch ausmachen konnten, sind heute viel kleiner", fügte er hinzu.