FRANKFURT (Dow Jones)--Viele Mitglieder des Rats der Europäischen Zentralbank (EZB) erwarten laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, dass die Verbraucherpreise im Euroraum stärker als von der EZB Anfang des Monats prognostiziert steigen werden. Wie die Agentur unter Berufung auf acht namentlich nicht genannte Ratsmitglieder schreibt, wird das als weiteres Argument dafür gesehen, die EZB-Bilanz nicht mehr im Rahmen des Pandemiekaufprogramms PEPP zu vergrößern.

Der EZB-Rat wird im Dezember darüber beraten, ob die PEPP-Nettokäufe im März beendet werden sollen und wie sich das auf das andere Kaufprogramm, das APP, auswirken könnte. Viele der von Reuters kontaktierten Ratsmitglieder sind dem Bericht zufolge offen für die Idee, das Monatsvolumen der APP-Nettokäufe (derzeit 20 Milliarden Euro) anzuheben, um einen Kliffeffekt durch das PEPP-Ende zu verhindern. Genannt werden 40 Milliarden Euro, wobei dies den "Falken" in diesem Personenkreis als zu hoch erscheint.

Viele der Befragten sind laut Reuters zudem offen dafür, der EZB künftig zu gestatten, bei Staatsanleihekäufen im Rahmen des APP vom EZB-Kapitalschlüssel abzuweichen. Reuters berichtet aber zugleich von "weit verbreitetem Widerstand" dagegen, das Emittentenlimit zu brechen.

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September 23, 2021 08:10 ET (12:10 GMT)