Zürich (awp) - Die wirtschaftliche Erholung verliert in der Schweiz nach Ansicht des Wirtschaftsverbands Economiesuisse wegen pandemiebedingten Einschränkungen und Lieferengpässen an Schwung. Dennoch werde sie sich im kommenden Jahr weiter fortsetzen, schreibt der Verband am Dienstag.

Economiesuisse schätzt, dass das Bruttoinlandprodukt (BIP) in diesem Jahr um 3,8 Prozent wachsen wird, und damit leicht stärker als noch im August kalkuliert (+3,4%). Für das kommende Jahr erwartet der Wirtschaftsverband indes eine weniger dynamische Entwicklung und nur noch ein Wachstum von 2,5 Prozent nach bisher 2,8 Prozent.

Drei Faktoren (unsicherer Pandemieverlauf, Lieferengpässe, Preissteigerungen) dämpfen gemäss Economiesuisse zum Jahresende hin die Aufholphase des zweiten und dritten Quartals. Der heftigste Rückschlag drohe dabei dem Tourismus, während Versicherungen, Informatik, Pharmaindustrie, Medizinalgüterindustrie und Unternehmensberatung auch 2022 stabil bis überdurchschnittlich wachsen dürften.

Die Inflation sieht Economiesuisse 2022 im Jahresdurchschnitt bei rund 1,2 Prozent, womit sie noch immer unter dem Zielkorridor der Schweizer Nationalbank (SNB) liegen würde. Der stärkere Franken führe dazu, dass die Preissteigerungen aus dem Ausland in etwas abgeschwächter Form bei den Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten ankommen würden, schreibt der Wirtschaftsverband als Begründung.

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