BRÜSSEL (dpa-AFX) - In der Nato und in der EU gibt es große Erleichterung, dass sich Griechenland und die Türkei auf die Wiederaufnahme von Gesprächen über eine Beilegung ihres Streits über Seegebiete verständigt haben. Er begrüße, dass die diplomatischen Vermittlungsbemühungen Deutschlands zu einer Einigung über Sondierungsgespräche geführt hätten, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Mittwoch in Brüssel. Auch bei den im Bündnis geführten Beratungen zur Reduzierung des Risikos von militärischen Zwischenfällen zwischen der Türkei und Griechenland habe man bereits gute Fortschritte erzielt.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen äußerte sich nach einer Videokonferenz mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan ebenfalls zufrieden. Die geplante Aufnahme von Gesprächen sei für die Stabilität im östlichen Mittelmeerraum und für ein konstruktives Verhältnis der Türkei zur EU von wesentlicher Bedeutung, kommentierte sie.

Griechenland wirft dem Nato-Partner Türkei vor, er erkunde vor griechischen Inseln illegal Erdgasvorkommen. Die Regierung in Ankara weist die Vorwürfe zurück und vertritt den Standpunkt, dass die Gewässer zum türkischen Festlandsockel gehören.

Der Streit war zuletzt gefährlich eskaliert. Im Zuge von Militärmanövern in einem umstrittenen Seegebiet war es sogar zu einer Kollision zwischen einem griechischen und einem türkischen Kriegsschiff gekommen./aha/DP/nas