Neuenburg (awp) - Die Erholung im Schweizer Detailhandel ist im September ins Stocken geraten. Die Umsätze haben sich zum Vorjahr kaum verändert. Im Vergleich zum Vormonat sind sie gar deutlich gesunken.

Im September nahmen die Detailhandelsumsätze gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Prozent ab. Unter Berücksichtigung der Teuerung ergab sich real derweil ein geringer Anstieg von 0,3 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) gemäss provisorischen Zahlen am Freitag mitteilte.

Nach dem Lockdown und den von der Politik verordneten Betriebsschliessungen im Frühling hatte sich der Detailhandel ab Mai deutlich erholt. Im September fand diese Erholung vorerst aber keine Fortsetzung.

Weniger Umsatz an Tankstellen

Das hat auch mit der rückläufigen Entwicklung an den Tankstellen zu tun. Berücksichtigt man die dort erzielten Verkäufe nicht, dann wuchsen die Detailhandelsumsätze gegenüber dem Vorjahr zwar nominal um 1,0 Prozent und real gar um 1,5 Prozent.

An den Tankstellen allein gingen die Umsätze aber um nominal 15,1 Prozent und real 3,8 Prozent zurück. Demgegenüber verbuchte der Detailhandel mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren eine Zunahme der nominalen Umsätze von 5,6 Prozent, während der Nicht-Nahrungsmittelsektor ein Minus von 3,1 Prozent hinnehmen musste.

Nach Branchen betrachtet sticht das Wachstum bei den "sonstigen Haushaltsgeräten, Textilien, Heimwerker- und Einrichtungsbedarf" heraus. Da legten die Umsätze im September um 12,2 Prozent zu. Und die Kategorie "Marktstände, Versand und Internethandel" erreichte ein Plus von knapp 10 Prozent.

Auf der Gegenseite verbuchte die Branche "Verlagsprodukte, Sportausrüstungen und Spielwaren" einen Rückgang der Umsätze um 9,5 Prozent und die Verkäufe für "sonstige Güter (Bekleidung, Apotheken, Uhren und Schmuck)" gingen mit 9,2 Prozent ebenfalls stark zurück.

Rückgang verglichen mit August

Im Vergleich zum Vormonat August sind die Detailhandelsumsätze zurückgefallen. Um saisonale Einflüsse bereinigt nahmen sie im September sowohl nominal als auch real um 3,6 Prozent ab. Ohne die Tankstellen verbuchte der Detailhandel in dieser Statistik ein Minus von 3,4 Prozent (real -3,3%).

Dabei verzeichnete der Handel mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren einen nominalen Umsatzrückgang von 3,2 Prozent und der Nicht-Nahrungsmittelsektor ein Minus von 3,9 Prozent, wie das BFS weiter schreibt.

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