LUXEMBURG (awp international) - Die Europäische Staatsanwaltschaft EPPO hat einen millionenschweren Steuerbetrug mit Schwerpunkt in Deutschland aufgedeckt. Die 21 Verdächtigen sollen Rechnungen für Internettelefonie-Dienstleistungen gefälscht und dann die Mehrwertsteuer zurückgefordert haben, wie die EPPO am Donnerstag in Luxemburg mitteilte. Das Zentrum der kriminellen Aktivitäten waren demnach Berlin und Leipzig. Dort sollen die Hauptverdächtigen den Betrug organisiert haben. Dem deutschen Fiskus sei so ein Schaden von etwa 80 Millionen Euro entstanden.

Die Betrugsbande soll den Angaben zufolge auch in Italien, Schweden, Portugal, Rumänien, Malta und Grossbritannien aktiv gewesen sein. Am Mittwoch habe es gleichzeitig mehrere Durchsuchungen gegeben. Dabei seien E-Mails, Chatverläufe und Unterlagen sichergestellt worden. Im Rahmen der Durchsuchungen sei auch in Rumänien ein Verdächtiger festgenommen worden. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt.

Erst Ende November hatte die EU-Einrichtung einen ähnlichen Erfolg vermeldet. Die Grössenordnung war jedoch eine andere. Damals ging es um geschätzt 2,2 Milliarden Euro - der laut EPPO wohl grösste jemals ermittelte Mehrwertsteuerbetrug in der EU. An ihm sollen Hunderte Menschen in mehr als zwei Dutzend Ländern beteiligt gewesen sollen./jwe/DP/stw