Von Andreas Plecko

LUXEMBURG (Dow Jones)--Die Erzeugerpreise im Euroraum sind im Mai geringer gestiegen als erwartet. Dennoch bewegt sich die Teuerung auf einem außergewöhnlich hohen Niveau. Wie die Statistikbehörde Eurostat berichtete, erhöhten sich die Erzeugerpreise gegenüber dem Vormonat um 0,7 Prozent und lagen um 36,3 (April: 37,2) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 1,2 und eine Jahresteuerung von 36,8 Prozent prognostiziert.

Der erhöhte Inflationsdruck ging vor allem von den Energieerzeugerpreisen aus, die mit einer Jahresrate von 94,4 (99,0) Prozent stiegen. Bei Vorleistungsgütern betrug die Teuerung 25,0 (25,2) Prozent, bei Verbrauchsgütern 12,3 (11,2) Prozent, bei Gebrauchsgütern 9,1 (8,6) Prozent und bei Investitionsgütern 7,5 (7,2) Prozent.

Die Preisentwicklung auf Produzentenebene deutet darauf hin, dass der Inflationsdruck auf Verbraucherebene vorerst sehr hoch bleiben wird. Im Juni stiegen die Verbraucherpreise mit einer Rekordrate von 8,6 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt eine mittelfristige Rate von 2 Prozent an. Sie steht unter starkem Druck, ihre Zinsen zu erhöhen. Erhöhungen des Leitzinses verteuern Kredite und dämpfen die Nachfrage, was wiederum die Inflation bremst.

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July 04, 2022 05:00 ET (09:00 GMT)