BONN (dpa-AFX) - Die Corona-Krise belastet die deutsche Süßwarenindustrie weiter: Die Exporte der Branche sind nach einem Rückgang 2020 auch im ersten Quartal 2021 gesunken. Insgesamt seien von Januar bis März etwas mehr als 531 000 Tonnen Süßwaren und Knabberartikel exportiert worden - 4,4 Prozent weniger als im Vorjahresquartal, teilte der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) am Mittwoch in Bonn mit. Der Exportumsatz sank um 3,6 Prozent auf rund 2,04 Milliarden Euro.

Etwas mehr als die Hälfte der Süßwaren in Deutschland wird nach Angaben des Verbandes exportiert. "Der Export ist eine wichtige Grundlage dafür, dass gerade kleinere Unternehmen vor dem Hintergrund der hohen Handelskonzentration und dem harten Preiskampf in Deutschland Erträge erzielen können", erklärte Carsten Bernoth, Hauptgeschäftsführer des BDSI. Hauptgrund für den Rückgang der Exporte sind den Angaben nach die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Weltwirtschaft.

Beim Blick in die Zukunft zeigt sich die Branche gespalten. Rund 30 Prozent der Süßwarenunternehmen erwarten für die zweite Jahreshälfte eine Verbesserungen der Geschäftsaussichten. Genauso viele rechnen allerdings mit einer erneuten Eintrübung. Drei von vier Unternehmen klagten laut BDSI über gestiegene Personalkosten durch die Corona-Pandemie - unter anderem durch strengere Arbeitsschutzmaßnahmen, Testungen und Erkrankungen. Auch die Kosten für Rohstoffe und Verpackungsmaterialien seien gestiegen.

Im vergangenen Jahr waren die Exporte der Süßwarenindustrie erstmals seit 20 Jahren gesunken. Insgesamt wurden 2020 rund 2,2 Millionen Tonnen Süßwaren und Knabberartikel exportiert, 1,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Exportumsatz lag 2020 bei 8,5 Milliarden Euro./wem/DP/eas