Es hat im Mai vier schwimmende Speicher- und Regasifizierungseinheiten (FSRUs) geleast, die mindestens 5 Milliarden Kubikmeter (bcm) Erdgas pro Jahr importieren können, von denen zwei noch in diesem Jahr zur Verfügung stehen sollen. Außerdem wird Deutschland für den Winter 2023/24 ein fünftes schwimmendes LNG-Terminal chartern.

Wilhelmshaven wird die erste LNG-Drehscheibe sein und Brunsbüttel die zweite, die von Uniper bzw. RWE entwickelt wird.

Der Elbehafen Stade und der Ostseehafen Lubmin werden jeweils eine FSRU erhalten, so das Wirtschaftsministerium im Juli.

WILHELMSHAVEN

Uniper hat die Genehmigung für den sofortigen Baubeginn einer FSRU-Anlage erhalten, die ab Ende 2022 in Betrieb gehen soll.

Später will das Unternehmen Ammoniak importieren und eine Elektrolyseanlage zur Umwandlung von Ammoniak in sauberen Wasserstoff errichten.

Das fünfte staatlich gecharterte FSRU wird im Winter 2023/24 in Wilhelmshaven eintreffen.

BRUNSBUETTEL

Ein FSRU in Brunsbüttel wird voraussichtlich ab Ende 2022 oder Anfang 2023 Gas liefern und als Vorläufer einer festen LNG-Anlage dienen.

Der niederländische Gasnetzbetreiber Gasunie, der zu 40% an dem FSRU-Projekt beteiligt ist, plant zwei damit verbundene Gaspipelines.

Die Staatsbank KfW und RWE sind an der festen Anlage beteiligt. Shell hat sich zu einigen garantierten Käufen verpflichtet.

STADE

Der Projektbetreiber Hanseatic Energy Hub (HEH), der ein FSRU erhalten soll, das Ende nächsten Jahres in Betrieb gehen soll, hat zuvor Einladungen an die Marktteilnehmer veröffentlicht, um Regasifizierungskapazitäten an einem geplanten landgestützten Hub zu buchen.

Dieser könnte im Jahr 2026 in Betrieb gehen und später auch Ammoniak aufnehmen.

Hinter dem Projekt stehen das Gasnetzunternehmen Fluxys, die Investmentfirma Partners Group, die Logistikgruppe Buss und das Chemieunternehmen Dow.

EnBW hat sich als Käufer verpflichtet.

Die Anträge für das Terminal und den Hafen sind eingereicht worden. Eine endgültige Investitionsentscheidung wird für nächstes Jahr erwartet.

LUBMIN

Die Betreiber des staatlich gepachteten FSRU, das für Lubmin bestimmt ist, gehen davon aus, dass es Ende 2023 betriebsbereit sein wird.

Wirtschaftsminister Robert Habeck besuchte das Land am 19. September und sagte, die Regierung werde versuchen, LNG unter anderem aus den Vereinigten Arabischen Emiraten zu beziehen.