STOCKHOLM (dpa-AFX) - Die zunächst in England aufgetretene mutierte Variante des Coronavirus ist in Schweden mittlerweile fast 100 Mal nachgewiesen worden. Bislang seien 95 Fälle der britischen Variante registriert worden, sagte Staatsepidemiologe Anders Tegnell am Dienstag auf einer Online-Pressekonferenz. Von der aus Südafrika stammenden Virus-Variante gebe es bisher drei Fälle in Schweden. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese mutmaßlich schneller übertragbaren Mutanten häufiger auftreten werden, sei hoch. Insgesamt sei die Zahl der Corona-Neuinfektionen im Land deutlich niedriger als zu den schlimmsten Zeiten, sagte Tegnell.

Aus Sorge vor der britischen Virus-Variante hat Schweden die Grenzen für Einreisende aus Großbritannien und auch aus seinen Nachbarländern Dänemark und Norwegen vorübergehend bis zum 14. Februar geschlossen. Die zuerst in England entdeckte Variante gilt als schneller übertragbar. Unabhängig davon verlängerte die schwedische Regierung am Dienstag die Maßnahme, dass sie von nicht-notwendigen Reisen außerhalb des EU-, Schengen- und Europäischen Wirtschaftsraums abrät. Diese Maßnahme gilt nun bis zum 15. April und damit auch über Ostern.

Schweden ist in der Corona-Krise einen vielbeachteten Sonderweg mit vergleichsweise lockeren Maßnahmen gegangen. Das skandinavische EU-Land hat bislang rund 556 000 Corona-Infektionen sowie knapp 11 250 damit in Verbindung stehende Todesfälle registriert. Auf die Bevölkerung des Zehn-Millionen-Einwohner-Landes heruntergerechnet sind das etwa doppelt so hohe Werte wie in Deutschland./trs/DP/stw