OSNABRüCK (AFP)--Der Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa, Manfred Güllner, sieht ein Hauptproblem bei der Genauigkeit von Wahlumfragen in der mangelnden Ehrlichkeit der Befragten. "Ein Problem bei Umfragen zur Bundestagswahl ist, dass es die Deutschen nicht zugeben, wenn sie nicht zur Wahl gehen", sagte Güllner der Neuen Osnabrücker Zeitung. Die Befragten gäben an, eine Partei wählen zu wollen, nähmen aber gar nicht an der Wahl teil.

"Das macht es für uns schwierig und bedeutet eine Unschärfe, die wir nicht ausgleichen können", sagte Güllner. Schon in den 70er-Jahren, als er noch beim Meinungsforschungsinstitut Infas gearbeitet habe, seien Nichtwähler befragt worden, die aus Wählerverzeichnissen identifiziert worden seien. "Jeder Zweite hat selbst dann noch nicht zugegeben, dass er nicht gewählt hatte", sagte der Forsa-Chef.

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August 04, 2021 05:44 ET (09:44 GMT)