Berlin (Reuters) - Trotz Corona-Krise haben sich die Aussichten auf den Arbeitsmärkten in vielen europäischen Ländern nach dem Einbruch im Frühjahr wieder verbessert.

"Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in Europa stabilisiert sich, aber die Krise ist noch nicht überstanden", erklärte am Dienstag Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg. Teile der Wirtschaft wie die Automobilwirtschaft und der Einzelhandel seien noch in schwierigen Transformationsprozessen. Auch die wieder steigenden Infektionszahlen seien weiter ein Risiko.

Bei seiner Einschätzung stützte sich Weber auf ein neues europäisches Arbeitsmarktbarometer, das auf eine Umfrage der öffentlichen Arbeitsverwaltungen in den jeweiligen Ländern zurückgeht. Die erstmals vorgelegte, künftig monatlich geplante Erhebung soll als Frühindikator eine Vorausschau auf die Entwicklung von Arbeitslosigkeit und Beschäftigung in den nächsten drei Monaten erlauben. Für Deutschland veröffentlicht das IAB seit vielen Jahren entsprechende Daten auf Grundlage einer monatlichen Umfrage bei den Arbeitsagenturen.

Aktuell stehe das europäische Arbeitsmarktbarometer bei 98,7 Punkten auf einer Skala von 90 bis 110 Punkten, teilte das IAB mit. Nach einem tiefen Absturz im April auf 93,5 Punkte sei damit ein erheblicher Teil des Rückgangs wieder ausgeglichen.