BRASÍLIA (dpa-AFX) - Nach der Hilfszusage der G7-Staaten für das von verheerenden Waldbränden betroffene Amazonasgebiet hat sich Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten seines Landes verbeten. "Wir können nicht hinnehmen, dass Präsident Macron unangebrachte Angriffe auf das Amazonasgebiet fährt und seine Absichten hinter einer "Allianz" der G7-Staaten zur "Rettung" des Amazonasgebiets versteckt, als ob wir eine Kolonie oder Niemandsland wären", schrieb der Staatschef am Montag auf Twitter.

Zuvor hatten die G7-Staaten bei ihrem Gipfel in Biarritz eine Soforthilfe von 20 Millionen US-Dollar (rund 17,9 Millionen Euro) für den Kampf gegen die Feuer im Amazonas-Regenwald zugesagt. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hatte die Brände kurzfristig auf die Agenda des Gipfels gesetzt.

In Brasilien wüten die schwersten Waldbrände seit Jahren. Seit Januar nahm die Zahl der Feuer und Brandrodungen im größten Land Südamerikas im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nach Angaben der brasilianischen Weltraumagentur INPE vom Sonntag um 82 Prozent zu. Insgesamt wurden mehr als 79 000 Brände registriert. Betroffen waren meist Flächen in Privatbesitz, aber auch in Naturschutzgebieten und Ländereien der indigenen Bevölkerung brechen immer wieder Feuer aus./dde/DP/fba