Von Alex Leary und Tarini Parti

TELFS-BUCHEN, Österreich (Dow Jones)--Die USA und ihre G7-Verbündeten haben am Sonntag Details zur ihrem Plan für milliardenschwere Investitionen in Entwicklungsländern vorgestellt. Mit dem Vorhaben wollen sie ein ähnliches Infrastrukturprogramm von China herausfordern. Die USA werden nach Angabe von Präsident Joe Biden über einen Zeitraum von fünf Jahren 200 Milliarden US-Dollar für das Vorhaben "Partnerschaft für globale Infrastruktur und Investitionen" bereitstellen. Das erklärte Biden, der mit den Staats- und Regierungschefs der Gruppe der sieben Wirtschaftsnationen (G7) im bayerischen Schloss Elmau zusammengetroffen ist.

Die Investitionen sollen beispielsweise in ein 2-Milliarden-Dollar teures Solarprojekt in Angola bis hin zu einem 600-Millionen-Dollar teures Unterseekabelprojekt im Telekommunikationsbereich fließen, das Singapur mit Frankreich verbindet. Die US-Gelder sind eine Kombination aus direkter staatlicher Hilfe und privaten Investitionen, sagten Beamte. Die USA streben an, bis 2027 mit Hilfe von Verbündeten 600 Milliarden US-Dollar an Gesamtinvestitionen zu mobilisieren, wobei viele Einzelheiten noch nicht bekannt sind.

Die Infrastrukturprojekte der G7 sollen sich auf Investitionen in die Klimaschutz, sichere Informations- und Kommunikationstechnologie, Geschlechtergerechtigkeit und die Modernisierung von Gesundheitssystemen, einschließlich Produktionsanlagen für Impfstoffe, konzentrieren. Die Staats- und Regierungschefs der G7 stellten das Infrastrukturprogramm erstmals im vergangenen Jahr auf ihrem Gipfel in England vor. Damit wollen sie dem chinesischen Einfluss in den Entwicklungsländern entgegenwirken - insbesondere der "Neuen Seidenstraßen"-Initiative Chinas. Biden und andere G7-Staats- und Regierungschef wollen das Infrastrukturprojekt am Nachmittag auf dem G7-Gipfel in Elmau der Öffentlichkeit vorstellen.

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June 26, 2022 11:00 ET (15:00 GMT)