Berlin (Reuters) - Die Verbraucher in Deutschland wollen einer Umfrage zufolge dieses Jahr durchschnittlich 330 Euro für Weihnachtsgeschenke auszugeben.

Im wichtigen Jahresendgeschäft könne der Einzelhandel mit einem Umsatz für Geschenke von 19,8 Milliarden Euro rechnen, ergab eine am Dienstag vorgestellte Erhebung der GfK-Marktforscher unter 1000 Konsumenten. "Dabei werden dieses Jahr wieder mehr Sachgeschenke unter dem Weihnachtsbaum liegen, Gutscheine sind weniger gefragt." Zudem boome der Online-Handel auch in den Adventswochen. Auch wenn sich ein Drittel der Deutschen den Weihnachtsbummel in der Innenstadt demnach nicht nehmen lässt, kaufen 55 Prozent mehr Geschenke im Internet als sonst - vor allem die 18 bis 39-Jährigen.

Die zweite Corona-Infektionswelle verunsichert den Konsumforschern zufolge die Verbraucher in Bezug auf Konjunktur- und Einkommenserwartung. Auch wenn sich die Hälfte der Konsumenten Sorgen um ihre persönliche wirtschaftliche Zukunft mache, dürfte sich das Budget für Weihnachtsgeschenke auf einem ähnlich hohen Niveau wie 2019 bewegen.

GUTSCHEINE WENIGER GEFRAGT

Während der Handel 2017 noch mit einem Umsatz von 1,84 Milliarden Euro für Gutscheine rechnen konnte, wird diese Summe 2020 laut GfK voraussichtlich deutlich kleiner ausfallen. Grund seien Reisebeschränkungen sowie die Schließung von Restaurants und Freizeiteinrichtungen. "Hersteller und Händler von Büchern, Spielwaren und Lebensmitteln können sich hingegen Hoffnung auf ein gutes Weihnachtsgeschäft machen", erklärte GfK-Expertin Petra Süptitz. "Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass die Menschen deutlich mehr Freizeit zu Hause verbringen als üblich." Dies beeinflusse nun auch die Geschenkeauswahl.

So wollen neun Prozent der Verbraucher mehr Geld für Spielzeug, Brettspiele oder Puzzles ausgeben, acht Prozent mehr Geld für Bücher und sieben Prozent mehr Geld für Lebensmittel und Getränke wie Pralinen, Wein oder Präsentkörbe. Hochwertige Lebensmittel und Getränke stünden hoch im Kurs. "61 Prozent der Deutschen möchten diese unter den Weihnachtsbaum legen."

Die 18 bis 29-Jährigen wollen rund 500 Euro für Geschenke ausgeben - fast 50 Prozent mehr als 2019. Sparen werden hingegen Ältere ab 50 Jahren. "Gerade die Menschen im Alter von 50 bis 59 Jahren, die vor dem Ruhestand stehen, machen sich sehr viele Sorgen wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf ihre persönliche finanzielle Situation", betonte Süptitz.