FRANKFURT (Dow Jones)--Bundesfrauenministerin Franziska Giffey (SPD) will Fehlanreize durch das Ehegattensplitting beseitigen. "Die Besteuerung läuft falsch", sagte Giffey dem Handelsblatt. "Das müssen wir ändern." Mit dem Ehegattensplitting werde immer noch die klassische Einverdiener-Familie gefördert. Das führe zu dem Fehlanreiz, dass die Frauen zuhause blieben oder in Teilzeit gingen. "Steuerlich sollte es also einen Anreiz geben, dass beide arbeiten", forderte Giffey. Sie bezeichnete das Vorhaben als "dringende Aufgabe für die nächste Legislaturperiode".

Die SPD bemängelt in ihrem gerade vorgelegten Entwurf für ihr Wahlprogramm, das Ehegattensplitting verfestige die klassische Arbeitsteilung zwischen Männern und Frauen, da der Steuervorteil besonders groß sei, wenn einer der Ehepartner deutlich weniger verdiene als der andere. "Das werden wir für neu geschlossene Ehen ändern und ein Wahlrecht für bestehende Ehen einführen", kündigt die SPD an. Details wurden aber nicht genannt.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/kla/ros

(END) Dow Jones Newswires

March 03, 2021 13:17 ET (18:17 GMT)