(Im 1. Satz wurde die Formulierung "nach Angaben ihrer Anwaltskanzlei" ergänzt.)

ISMAILIA (dpa-AFX) - Im Streit um die Blockade des Suezkanals haben die japanischen Eigentümer des Frachters "Ever Given" nach Angaben ihrer Anwaltskanzlei eine Einigung mit der ägyptischen Kanalbehörde erzielt. Nach wochenlangen und umfangreichen Verhandlungen gebe es eine "grundsätzliche Einigung", teilte die britische Anwaltskanzlei Stann Marine am Mittwoch mit. Details wurden nicht genannt. In einem nächsten Schritt würden beide Seiten "so schnell wie möglich" eine schriftliche Vereinbarung unterzeichnen. Anschließend könnten Vorbereitungen getroffen werden, um der "Ever Given" die Weiterfahrt zu erlauben.

Die "Ever Given" ist eines der größten Containerschiffe der Welt und war im März im Suezkanal auf Grund gelaufen. Sechs Tage lang blockierte der 400 Meter lange Frachter die wichtige Wasserstraße zwischen Asien und Europa. Die Kanalbehörde forderte unter anderem wegen wirtschaftlicher Verluste rund 550 Millionen Dollar (451 Mio Euro) Entschädigung.

Vertreter der Kanalbehörde und Anwälte führten in vergangenen Wochen "lange und schwierige" Gespräche über die Entschädigung, wie Stann Marine mitteilte. Die Londoner Kanzlei vertritt die japanischen Eigentümer sowie Versicherer der "Ever Given". Der Frachter fährt unter der Flagge Panamas und wurde vor der Havarie von einem in Taiwan ansässigen Unternehmen gechartert. Mit dem Streit befasst sich auch ein Wirtschaftsgericht in der ägyptischen Stadt Ismailia.

Die Kanalbehörde beschlagnahmte die "Ever Given" nach dem Ende der Blockade und will die Weiterfahrt erst bei einer Einigung erlauben. Das Schiff liegt am Großen Bittersee, der den nördlichen vom südlichen Teil des Suezkanals trennt./jot/DP/jha