BERLIN (dpa-AFX) - Das geplante Verbot von Wildtieren in Zirkussen geht mehreren Länder-Ressortchefs nicht weit genug. Es betreffe nur neu angeschaffte Tiere und gelte nicht für Großkatzen, Robben und Reptilien, kritisierten die Justizsenatoren von Berlin und Hamburg, Anna Gallina und Dirk Behrendt, sowie die hessische Umweltministerin Priska Hinz (alle Grüne) am Wochenende. "Dabei steht außer Frage, dass eine artgerechte Haltung von beispielsweise Löwen im Zirkus nicht möglich ist", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung.

Es sei auch nicht nachvollziehbar, dass nur das Zurschaustellen der Tiere verboten werde, nicht aber deren Haltung. "Der vorgelegte Entwurf ist unambitioniert und reicht nicht aus", hieß es.

Der Bundesrat stimmt an diesem Freitag über den Entwurf aus dem Haus der Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) ab. Die Verordnung sieht bisher vor, dass Giraffen, Elefanten, Nashörner, Flusspferde, Primaten und Großbären nicht mehr neu angeschafft werden dürfen. Gerade in Wanderzirkussen litten sie unter ständigen Reisen und oft nicht artgerechten Bedingungen. Festgelegt werden sollen außerdem Anforderungen an die Haltung aller Zirkustiere./bf/DP/he