KIEL (dpa-AFX) - Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat die von den Ländern vorgeschlagene Lockerung der Kontaktbeschränkungen über Weihnachten bis Neujahr kritisiert. "Ich glaube, dass diese Regelung auf Bundesebene, diese Lockerungen zu Weihnachten, eher das falsche Signal sind, weil sie das Gefühl aussenden, über Weihnachten kann man sich deutlich mehr erlauben", sagte Günther am Dienstag in Kiel und fügte hinzu: "Ich warne da dringend vor." Es gebe keinen Grund anzunehmen, dass Corona weniger ansteckend über Weihnachten sei.

Der Länderbeschluss-Entwurf bedeute, dass man sich vom 23. Dezember bis Neujahr mit 10 Personen aus 10 Hausständen plus Kinder bis 14 Jahre treffen dürfe, so dass es 20 Personen sein könnten. "Ich halte die Zahl für deutlich zu hoch", sagte Günther.

Schleswig-Holstein halte daher an seiner bewährten Corona-Regelung auch an Weihnachten fest, dass sich nicht mehr als zehn Menschen öffentlich oder privat treffen dürfen. "Und die Anzahl der Hausstände sollte man auch an dieser Stelle nicht übertreiben." Empfohlen würden zwei Hausstände.

Die Länderchefs wollen am Mittwoch mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) über die weiteren Corona-Auflagen im Dezember beraten. Am Montagabend hatten die Länderchefs sich in einem Entwurf auf harte Kontaktbeschränkungen und die Lockerung über Weihnachten geeinigt.

Laut Entwurf sollen private Zusammenkünfte mit Freunden, Verwandten und Bekannten auf den eigenen und einen weiteren Haushalt, jedoch in jedem Falle auf maximal 5 Personen beschränkt werden. Kinder bis 14 Jahre sollen hiervon ausgenommen sein.

Die Beschränkung auf maximal 5 Personen geht Schleswig-Holstein nicht mit und wird an seiner 10-Personen-Regel festhalten. Schleswig-Holstein habe bisher "ein sehr strenges Regelwerk". Andere Bundesländern müssten jetzt nachziehen, sagte Günther./mho/DP/fba