AUGSBURG (dpa-AFX) - Wegen eines millionenschweren Bestechungssystems bei den schwäbischen Lech-Stahlwerken sind am Mittwoch zwei frühere Geschäftsführer zu Gefängnisstrafen verurteilt worden. Das Landgericht Augsburg verurteilte einen 55 Jahre alten ehemaligen Manager, der die Hand aufgehalten hatte, zu vier Jahren und drei Monaten Haft.

Der 46-jährige Subunternehmer, der die Bestechungsgelder gezahlt hatte, um Aufträge zu erhalten, bekam drei Jahre und neun Monate. Ein Steuerberater, der teilweise die Beträge weitergeleitet hatte, erhielt wegen Geldwäsche eine Bewährungsstrafe. (Az. 15 KLs 502 Js 130499/20 (2))

An dem Korruptionssystem war nach Ansicht der Strafkammer wesentlich auch ein Geschäftsführer eines Tochterunternehmens der Stahlwerke beteiligt. Der Mann starb aber zwischenzeitlich und konnte nicht mehr belangt werden. Sein Kollege aus der Stahlwerks-Geschäftsführung muss nach dem Urteil zudem damit rechnen, dass er bis zu eine Million Euro zurückzahlen muss. Die Hauptangeklagten waren geständig.

Die Lech-Stahlwerke produzieren nach eigenen Angaben mit rund 800 Mitarbeitern jährlich etwa 1,1 Millionen Tonnen Stahl. Das Unternehmen wollte zu dem laufenden Verfahren keine Stellungnahme abgeben./uvo/DP/eas