FRANKFURT (Dow Jones)--Das Handwerk hat der von der Bundesregierung diskutierten Solaranlagenpflicht eine Absage erteilt. "Ich halte nichts von derartigen Verpflichtungen, somit auch nichts von einer Solaranlagenpflicht. Wir müssen motivieren, nicht regulieren", sagte Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Er forderte Technologieoffenheit ein: "Photovoltaik ist nicht das Nonplusultra." Vor allem aber bezweifelte der Handwerkspräsident, dass man über Zwang die Klimaziele erreichen kann. Beim Wasserstoff etwa erprobe das Handwerk konkrete Anwendungen, etwa an Heizungen oder an Wasserstofftanks in Autos. "Da sind wir die Tüftler, die konkrete Innovationen überhaupt ermöglichen", sagte Wollseifer.

Dabei könnte das Handwerk eigentlich auch von strengeren Klimavorgaben profitieren. Immerhin sind es Handwerker, die Solaranlagen überhaupt erst installieren oder Gebäude dämmen. Schon heute würden rund 450.000 Handwerksbetriebe mit fast 2,5 Millionen Beschäftigten in Gewerken arbeiten, die eng mit der Energiewende sowie dem Umwelt- und Klimaschutz verknüpft sind.

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June 13, 2021 07:07 ET (11:07 GMT)