Bern (awp/sda) - Mehrere Gewitterfronten haben in Teilen der Schweiz am Sonntag heftigen Hagel, Starkregen und Sturm verursacht. Lokal kam es zu Überschwemmungen und Schäden. Der Bund hatte zuvor vor grosser Gefahr gewarnt.

Die ersten Gewitterzellen erreichten das Land am Nachmittag von Westen her. Sie zogen zunächst über die Genferseeregion, das Freiburger Land sowie Teile des Kantons Bern, die Zentralschweiz und weiter nach Osten. Am Abend folgte eine weitere Gewitterlinie. Über 36'000 Blitze, davon rund 10'000 im Kanton Zürich, registrierte der Wetterdienst Meteonews bis am Abend.

In Charmey FR prasselten gemäss den Wetterdiensten bis zu 31 Liter Regen pro Quadratmeter nieder. In Grenchen SO brausten Sturmböden mit bis zu 118 Kilometern pro Stunde. Orkanböen gab es auch in den Hochalpen.

Fünf Zentimeter grosse Hagelkörner

Aus den Kantonen Bern und Luzern wurden Hagelkörner mit Durchmessern von bis zu rund fünf Zentimetern gemeldet, wie SRF Meteo berichtete. Die Gewitter brachten eine deutliche Abkühlung. In Genf sanken die Temperaturen innert einer Stunde um mehr als 5 auf noch rund 18 Grad.

Im Greyerzerland formte sich ein Superzellengewitter. Von diesen besonders grossen und von heftigen Auswirkungen begleiteten Ereignissen gebe es in der Regel eines oder zwei pro Sommer, sagte Christophe Salamin, Meteorologe bei Meteoschweiz, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Es sei jedoch selten, dass diese Art von Sturm über ein bewohntes Gebiet ziehe, wie es am Sonntag der Fall war.

Bahnstrecke im Wallis unterbrochen

Im Kanton Wallis wurde die Bahnstrecke zwischen Monthey und St-Gingolph unterbrochen. Die Züge fielen wegen Unwetterschäden auf unbestimmte Zeit aus.

Über weitere grössere Schäden war zunächst nichts bekannt. Lokal kam es zu überschwemmten Strassen, umgestürzten Bäumen, zerbeulten Autos und kaputten Scheiben sowie überfluteten Unterführungen, wie mehrere Medien unter Berufung auf Fotos und Videos von Augenzeugen berichteten.

Zum Abschluss der Hitzeperiode mit Temperaturen von über 30 Grad hatte es in der Nacht auf Sonntag stellenweise noch eine Tropennacht gegeben. Rekordhalter war die Genferseeregion: So sank die Temperatur in Vevey VD in der Nacht nicht unter 23,4 Grad und in Le Bouveret VS lag der Tiefstwert bei 23,1 Grad, wie der private Wetterdienst Meteonews per Twitter bekannt gab. Von einer Tropennacht wird gesprochen, wenn die nächtlichen Temperaturen nicht unter 20 Grad fallen.

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