Berlin (Reuters) - Die Arbeitsagenturen in Deutschland rechnen nach einer monatlichen Umfrage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) trotz Corona-Lockdowns nicht mit einer drastisch steigenden Arbeitslosigkeit.

"Die Arbeitsagenturen erwarten, dass der Arbeitsmarkt insgesamt auch einem verlängerten Lockdown standhalten kann", sagte Enzo Weber vom IAB am Dienstag. Die Corona-Eindämmungsmaßnahmen seit November führten zu deutlich geringeren wirtschaftlichen Einbrüchen als im Frühjahr 2020. Die Ungewissheit sei jetzt deutlich geringer. "Mit der Perspektive der Impfungen vor Augen halten die Betriebe an ihren Beschäftigten fest", sagte Weber. Eine Rolle spiele auch, dass Entlassungen aus Pandemiegründen oft bereits im zweiten Quartal 2020 erfolgt seien.

Das Arbeitsmarktbarometer des Forschungsinstituts der Bundesagentur für Arbeit (BA) fiel im Januar um 0,4 Punkte auf 100,2 Punkte. Es seien aber noch immer saisonbereinigt sinkende Arbeitslosenzahlen über die nächsten Monate zu erwarten. Die Aussichten zur Entwicklung der Beschäftigtenzahlen lagen mit 98,9 Punkten jedoch im Minusbereich. "Der Arbeitsmarkt hält sich in der Krise gut, aber eine durchgreifende Erholung wird nicht einfach", erklärte Weber. Neueinstellungen seien derzeit bei vielen Betrieben nicht auf der Agenda.