FRANKFURT (Dow Jones)--Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat sich im November bei 100,5 Punkten stabilisiert und signalisiert damit leicht positive Aussichten für den deutschen Arbeitsmarkt. Auf europäischer Ebene verzeichnet das Barometer den siebten Rückgang in Folge und liegt nun mit 99,7 Punkten geringfügig unterhalb der neutralen Marke von 100 Punkten. "Trotz des Drucks der Energiekrise hält sich am deutschen Arbeitsmarkt ein leicht positiver Ausblick", sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs "Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen".

Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit stieg um 0,3 Punkte auf 97,7 Punkte und deutet damit weiter auf zunehmende Arbeitslosigkeit hin. Die Beschäftigungskomponente sank um 0,2 Punkte, deutete mit 103,3 Punkten aber nach wie vor auf steigende Beschäftigung hin. "Ein stabiler Arbeitsmarkt hilft dabei mit, eine schwerwiegende Rezession zu vermeiden", so Weber.

Der Stand des European Labour Market Barometer hat sich im November zum siebten Mal in Folge verschlechtert. Im Vergleich zum Oktober sank der Arbeitsmarkt-Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des IAB um 0,1 Punkte auf 99,7 Punkte. Gegenüber dem Vormonat handelt es sich damit nur noch um einen geringfügigen Rückgang, nachdem das Barometer zuvor noch schneller gesunken war. Jedoch liegt der Wert in keinem osteuropäischen Land über 100.

Weber sieht hier einen Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. "Insgesamt haben die europäischen Arbeitsmärkte durch die Kriegswirkungen ihren Schwung verloren", so Weber.

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November 28, 2022 05:26 ET (10:26 GMT)