FRANKFURT (Dow Jones)--Die Verbesserung des europäischen Arbeitsmarkts schwächt sich nach Aussage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ab. Das European Labour Market Barometer ging im November zum fünften Mal in Folge zurück und nahm gegenüber Oktober um 0,7 auf 102,4 Punkte ab. Der Arbeitsmarkt-Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) liegt damit weiterhin höher als vor der Covid-19-Krise, aber nicht mehr so hoch wie noch bis Mitte 2019.

"Die europäischen Arbeitsverwaltungen sehen den Arbeitsmarkt noch auf dem aufsteigenden Ast. Aber der weitere Abbau der Arbeitslosigkeit wird wohl deutlich langsamer werden als zuletzt", sagte Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs "Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen". Derzeit bremsten die globalen Lieferengpässe die Erholung. In Island, Zypern, Bulgarien, Litauen und Polen liegt das Barometer aktuell unter der Marke von 100, was eine Verschlechterung der Arbeitsmarktlage in diesen Ländern signalisiere.

Der Teilindikator für die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen sinkt im Vergleich zum Oktober um 0,9 Punkte auf 101,3 Punkte. Das zeigt laut IAB, dass sich der Abbau der Arbeitslosigkeit künftig fortsetzt, aber langsamer wird. Der Teilindikator für die Entwicklung der Beschäftigung sinkt um 0,5 auf 103,6 Punkte. Der Beschäftigungsausblick fällt damit von einem sehr positiven auf einen positiven Stand. "Nach dem starken Aufschwung im Sommer trüben die Risiken der wiederaufflammenden Pandemie und möglicher neuer Eindämmungsmaßnahmen in vielen Ländern die Aussichten für die europäische Arbeitsmarktentwicklung", konstatierte Weber.

Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 17 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert.

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December 02, 2021 03:57 ET (08:57 GMT)