WASHINGTON (dpa-AFX) - Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, rechnet bald mit einer erneuten Reise in den Iran, um Bewegung in den festgefahrenen Atomstreit mit dem Land zu bringen. "Wir arbeiten daran, und ich erwarte, dass ich bald mehr weiß", sagte Grossi am Dienstag in Washington. "Wir haben uns darauf geeinigt, dass es eine Diskussion auf hoher Ebene geben wird." Daran würden hohe Vertreter der Regierung teilnehmen - offen sei aber noch, ob das etwa der Präsident oder der Außenminister sei. Das Treffen könnte vielleicht sogar noch vor Ende November stattfinden, sagte Grossi. Er sei in regelmäßigem Kontakt mit Vertretern aus Teheran - entschieden sei bisher aber noch nichts.

Grossi war zuletzt im September in den Iran gereist. Der IAEA-Chef hatte nun in Washington unter anderem US-Außenminister Antony Blinken getroffen. Iran sei dabei das vorherrschende Thema gewesen, erklärte Grossi. Der Iran verstößt laut IAEA immer weiter gegen Auflagen des Wiener Atomabkommens von 2015, das ihn am Bau einer Atombombe hindern sollte. Die USA waren 2018 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump aus dem Abkommen ausgestiegen. Seit Monaten laufen diplomatische Versuche, das Atomabkommen von 2015 zu retten, das den Bau iranischer Atomwaffen verhindern sollte./nau/DP/he