Im Juli waren noch 1,06 Millionen Menschen davon betroffen, während es im Vormonat 1,39 Millionen waren, wie die Münchner Forscher am Donnerstag mitteilten. Das ist die niedrigste Zahl seit Beginn der Corona-Krise im Februar 2020. Demnach waren 3,1 Prozent der abhängig Beschäftigten in Kurzarbeit, nach 4,1 Prozent im Vormonat. "Vor allem in den Branchen mit Corona-Lockerungen ging die Kurzarbeit erneut kräftig zurück", sagte Ifo-Umfrageexperte Stefan Sauer. "In der Industrie jedoch sehen wir erste Auswirkungen der Engpässe bei Vorprodukten und Rohmaterialien auf den Umfang der Kurzarbeit."

In der Autobranche etwa stieg die Zahl der Kurzarbeitenden deshalb gegen den Trend, und zwar von 14.500 auf 32.100, was 3,4 Prozent der Beschäftigten dort entspricht. Sehr hoch liegt der Anteil weiter bei den Druckereien mit 13,8 Prozent oder 17.300 Beschäftigte, auch wenn es hier einen leichten Rückgang gab. Insgesamt stieg der Anteil in der Industrie von 3,1 auf 3,6 Prozent. Das sind 249.000 nach 214.000 Beschäftigten. Im Gastgewerbe sank die Zahl der Menschen in Kurzarbeit merklich von 295.000 auf 183.000 oder 17,2 Prozent der Beschäftigten. Im Einzelhandel verringerte sie sich von 92.600 auf 41.700 (1,7 Prozent).

Das Ifo-Institut stützt sich bei seinen Erhebungen auf seine monatliche Konjunkturumfrage unter Tausenden Unternehmen. Außerdem werden Daten der Bundesagentur für Arbeit ausgewertet.