FRANKFURT (Dow Jones)--Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, hat vor der Wiedereinführung der Vermögensteuer nach der Bundestagswahl gewarnt. "Dieser Schritt wäre ein deutliches Signal an Investoren im In- und Ausland, nicht in Deutschland zu investieren. Es würde ein Umverteilungseffekt erreicht - aber zu einem sehr hohen Preis", sagte Fuest im Interview mit der Wirtschaftswoche. Mehreinnahmen aus der Vermögensteuer stünden Verluste aus dem Rückgang anderer Steuereinnahmen gegenüber. In fast allen Ländern seien Nettovermögensteuern in den vergangenen Jahrzehnten abgeschafft worden.

Als abschreckendes Beispiel nannte Fuest Frankreich und die skandinavischen Länder. Wegen der Vermögensteuer litten "sie unter der Abwanderung von Investoren, gleichzeitig gab es viel Streit um die Bewertung und viele Ausnahmen, die zu einer unfairen Steuerlastverteilung führten".

SPD, Linkspartei und Grüne ziehen mit der Forderung nach Vermögensteuern in den Wahlkampf.

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June 20, 2021 04:44 ET (08:44 GMT)