Das Geschäftsklima in der deutschen Chemieindustrie hat sich im Oktober deutlich verbessert, auch wenn es immer noch im negativen Bereich liegt, da die Unternehmen ihre Hoffnungen auf das Strompreispaket der Regierung setzen, so eine Umfrage vom Dienstag.

Der Indikator des Ifo-Wirtschaftsinstituts für die Branche stieg im Oktober auf -3,1 Punkte von saisonbereinigten -13,0 Punkten im September, da sich die Erwartungen verbesserten.

Der Teilindikator, der die Geschäftserwartungen misst, stieg im Oktober auf 4,7 Punkte von -15,9 Punkten im Vormonat.

Mit dem verlängerten und erweiterten Paket will die Bundesregierung langfristig wettbewerbsfähige Strompreise für Unternehmen sicherstellen. Dazu gehören die Abschaffung des Ökostromzuschlags und weitere Maßnahmen zur Senkung der Netzentgelte.

"Diese politischen Maßnahmen sind von der chemischen Industrie positiv aufgenommen worden", sagte Ifo. Im Oktober bewerteten die Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit daher weniger negativ als zuletzt.

Allerdings wurde diese Stimmung durch die anhaltende Schwäche im verarbeitenden Gewerbe gedämpft, wo die Nachfrage nach chemischen Produkten im Oktober gedämpft blieb und der Auftragsbestand erneut sank.

Vor diesem Hintergrund nahmen die Finanzierungsengpässe zu, was die Bereitschaft zu Investitionen in der Branche weiter beeinträchtigte.

"Es ist richtig, die Chemieunternehmen jetzt zu entlasten, um die Produktionskapazitäten in Deutschland während der Wirtschaftskrise aufrechtzuerhalten", sagte Ifo-Industrieanalystin Anna Wolf.