Berlin (Reuters) - Nach dem Wahlsieg von Luiz Inacio Lula da Silva in der brasilianischen Präsidentschaftswahl will Deutschland das eingefrorene Geld aus dem Amazonas-Fonds wieder freigeben.

Das kündigte am Dienstag ein Regierungsvertreter in Berlin an. Die Zahlungen aus dem von Deutschland und vor allem Norwegen finanzierten milliardenschweren Amazonas-Fonds zum Schutz des Regenwaldes waren in der Amtszeit des bisherigen Präsidenten Jair Bolsonaro gestoppt worden, weil diesem vorgeworfen wurde, die Abholzung des brasilianischen Amazonas-Regenwaldes nicht zu stoppen. In den ersten sechs Monaten des Jahres hatte die Abholzung des brasilianischen Amazonas-Regenwaldes nach Angaben der brasilianischen Weltraumforschungsagentur Inpe einen neuen Rekordwert erreicht. Von Januar bis Juni wurden in der Region demnach 3988 Quadratkilometer gerodet. Es ist der höchste Wert für diesen Zeitraum, seit die Behörde Mitte 2015 mit der Erstellung ihrer aktuellen Datenreihe begann.

Kanzler Olaf Scholz hatte bei seinem Glückwunsch an den Wahlsieger Lula die nötige Zusammenarbeit beim Klimaschutz ausdrücklich erwähnt. Unter dem internationalen Druck der USA und Europas hatte sich die Bolsonaro-Regierung eigentlich verpflichtet, illegale Abholzungen bis 2028 zu beenden. Wissenschaftler warfen der bisherigen Regierung aber vor, illegale Rodungen zu dulden. Genutzt werde die freie Fläche für den Anbau von Soja und die Rinderzucht.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)